WIESBADEN/ALTDORF – Beim Tabel­len­führer der Zweit­en Vol­ley­ball-Bun­desli­ga unter­liegen die Alt­dor­fer Damen zwar im Tiebreak, nehmen aber einen Punkt mit.

Nicht nur Ent­täuschung ste­ht der Alt­dor­fer Mannschaft nach der 2:3‑Satzniederlage ins Gesicht geschrieben. Auch Trotz und eine Spur Erle­ichterung. Nach einem fast zweiein­halb­stündi­gen Vol­ley­bal­lkri­mi liegen sich die Gast­ge­berin­nen vom VC Wies­baden II in den Armen und hüpfen im Kreis. Den Gästen aus Alt­dorf bleibt die undankbare Rolle des Zuschauers, aber auch die Erken­nt­nis, dass man als Team mit diesem uner­warteten Punkt auf einem guten Weg ist.

Dass die TVA-Damen gegen den Spitzen­re­it­er ein 2:3 (17:25, 25:20, 18:25, 25:21, 12:15) schafften, darf als kleine Sen­sa­tion gel­ten. Wies­baden hat­te immer­hin die let­zten sieben Spielt­age hin­tere­inan­der gewon­nen. Coach Milan Dörn­höfer hat­te seinen Spielerin­nen vor Beginn noch Mut zuge­sprochen: „Spielt ein­fach lock­er drauf los. Wir sind ja Under­dog. Wenn wir einen Satz mit­nehmen, wäre das eine Sen­sa­tion.“ Und genau­so ist es dann gekommen.

Beim Auf­tak­t­satz mussten die Alt­dor­fer bald einem ständig wach­senden Rück­stand hin­ter­her­laufen. Tech­nis­che Auszeit­en fie­len an bei 4:8 und 9:16. Alt­dorf kämpfte sich zwar wieder her­an, musste sich aber let­ztlich dem Druck der baum­lan­gen (1,86 Meter) Wies­baden­er Auße­nan­greiferin Lau­ra Rattwald beu­gen. Die Alt­dor­fer Block­hände waren auch nicht aggres­siv genug über dem geg­ner­ischen Feld. So kon­nte sich der Favorit standes­gemäß mit 25:17 durchsetzen.

Juliane Kind nicht zu stoppen

Lange aus­geglichen war der zweite Satz. Die Alt­dor­fer Zus­pielerin Ellen Heim­burg­er agierte geschickt und fehler­los und stellte für ihre Angreiferin­nen immer wieder Ein­block­si­t­u­a­tio­nen her. Wies­baden drehte einen 8:10-Rückstand in eine 15:10-Führung. Aber Alt­dorf revanchierte sich post­wen­dend und ging mit 18:17 in Führung. In dieser Spiel­phase lief beson­ders TV-Auße­nan­greiferin Juliane Kind zur Höch­st­form auf und war kaum zu stop­pen. Außer­dem lieferte sie eine tadel­lose Par­tie in der Bal­lan­nahme. Die Ein­wech­slung von Nad­ja Nawrat beim Stande von 20:18 sicherte den 25:20 Sieg auf­grund ihrer clev­eren Aufschläge.

Ähn­lich umkämpft waren die Sätze 3 und 4. Wies­baden spielte ins­ge­samt etwas abgek­lärter mit weniger Fehlern in der Abwehr, hat­te Prob­leme in der Sicherung, gab aber nie auf. Dörn­höfer wech­selte erneut durch und brachte mit San­dra Ulrich eine Mit­tel­block­erin, die umge­hend punk­tete. Mit der erst 16-jähri­gen Ali­na Schnei­der set­zte er eine zweite Alt­dor­fer Lib­era als reine Abwehrlib­era ein und sorgte für mehr Sta­bil­ität in der Defen­sive. Mit 18:25 ging der dritte Satz an Wies­baden. Aber den vierten Satz ver­bucht­en die Löwin­nen auf­grund ihres ungestü­men Angriffs­drucks für sich. Spielführerin Katha­ri­na Schön platzierte etliche schwierige Bälle druck­voll aus dem Hinterfeld.

Im anschließen­den Tiebreak schien sich ein Déjà-vu-Erleb­nis anzubah­nen. Wie an den Spielt­a­gen vorher war Alt­dorf schnell weit im Hin­tertr­e­f­fen. Bei 5:8 wur­den die Seit­en gewech­selt. In der Schlussphase kon­nte sich Alt­dorf mit 9:8, sog­ar mit 12:10 abset­zen. Dank der präzisen Auf­schläge von Ali­na Hösch und der Vital­ität des gesamten Teams. Die Alt­dor­fer Ord­nung ging in der aller­let­zten Spiel­phase allerd­ings ver­loren. Wies­baden hielt den Tabel­len­vor­let­zten mit 15:12 ger­ade noch in den Schranken.

Für ihr couragiertes Spiel heim­sten die TVA-Damen einen Punkt ein, rück­en einen Rang in der Tabelle nach oben. Nach acht Spie­len ste­ht man vor Planegg-Krail­ing und Wald­girmes und hat sechs Punk­te bei 11:21 Sätzen.

-PEV-