Altdorf/Grimma/Dresden – Mit zwei Siegen im Gepäck kehren die Volleyballerinnen des TV Altdorf aus Sachsen zurück. Nach einem 3:1 zum Auftakt in Grimma schlagen die Löwinnen den Nachwuchskader des großen Dresdner SC glatt in drei Sätzen.
Die Tabelle hat zwar noch kaum Aussagekraft, doch als Fan des TV Altdorf kann man sich schon mal ein Exemplar ausdrucken. Denn die Löwinnen stehen nach dem 3:1 (24:26, 23:25, 25:14, 11:25) in Grimma und dem 3:0 in Dresden (21:25, 11:25, 16:25) auf Platz 1 der Zweiten Volleyball-Bundesliga.
In Grimma haben sich die Löwinnen ihre drei Punkte mittels zweier Aufholjagden erkämpft. Denn sowohl im ersten als auch im zweiten Satz drehten die Altdorferinnen einen Rückstand. Nach einem nervösen Beginn auf beiden Seiten lag der TVA im ersten Durchgang bereits 21:24 zurück, als Mittelblockerin Katarzyna Stanic mit einer Serie von fünf erfolgreichen Aufschlägen den Satz drehte und zugunsten der Gäste entschied.
Wie im ersten geriet Altdorf auch im zweiten Set wegen vermeidbarer Fehler ins Hintertreffen – laut Annemarie Böhm ein Zeichen nachlassender Konzentration. Im gleichen Atemzug aber lobt die Teammanagerin die Mannschaft für ihren Teamgeist und die Stärke, sich aus misslichen Situationen zu befreien. Dass dies im zweiten Durchgang ebenso gut gelang wie im ersten, war Senta Fößel zu verdanken. Beim Stand von 13:17 legte sie sieben Aufschläge in Serie hin und führte die Löwinnen damit auf die Siegerstraße. Dass der TVA zwei Rückstände aufgeholt und die Sätze unerwartet noch gewonnen hat, „das hat richtig gepusht und motiviert“, meint Böhm.
Kurz droht die Partie zu kippen
Der Wille auf Seiten der Gastgeber war zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht gebrochen. Im dritten Satz hatte der TVA vor allem in der Annahme Probleme und baute Grimma durch Eigenfehler wieder auf. Der Durchgang ging mit 25:14 denn auch deutlich an die Gastgeber. Und kurz glaubten die wohl sogar an eine Wende, als sie im vierten Satz plötzlich 3:0 vorne lagen.
Trainer Haitham Aleter nahm eine Auszeit und fand augenscheinlich die richtigen Worte. Denn seine Spielerinnen drehten den Rückstand umgehend in ein 6:3 und setzten weiter nach. „Da hat die Annahme von Grimma gewackelt und dann auch der Wille gefehlt“, meint Teammanagerin Böhm und lobt die Mannschaft nach ihrem ersten Auftritt unter anderem für ihre gute Blockarbeit und die Angriffssicherung.
Besonders überzeugt haben Neuzugang Stanic und Alina Hösch, die von vorne als auch aus dem Rückraum einige Punkte zum Erfolg beisteuerte, sowie Ellen Heimburger, von der Coach Aleter bereits vor dem Saisonstart regelrecht geschwärmt hatte (wir berichteten). Die Zuspielerin, die morgen ihren 21. Geburtstag feiert, bekam ein vorgezogenes Geschenk. Sie wurde auf Seiten des TVA zur wertvollsten Spielerin (MVP) gewählt. Hier dürfte die Passverteilung der Zuspielerin den Ausschlag gegeben haben, meint Böhm.
Dresden nahezu chancenlos
Keine 20 Stunden später standen die Löwinnen beim VCO in Dresden auf dem Feld. Und machten genau dort weiter, wo sie am Vortag aufgehört hatten. Zwar lagen die Altdorferinnen zu Beginn des Spiels kurz zurück, übernahmen aber beim Stand von 12:11 die Führung und gaben diese bis zum Satzende nicht mehr ab (25:21).
Ging im ersten Durchgang noch der eine oder andere längere Ballwechsel an die Gastgeber, spielten die Löwinnen nun jede Gelegenheit mit Geduld, Beharrlichkeit und Konsequenz zu Ende. Die Spielerinnen des VCO – im Schnitt keine 17 Jahre alt – fanden überhaupt nicht mehr zu ihrem Spiel. So zog Altdorf rasch davon und holte sich das zweite Set mit 25:11.
Anders als noch in Grimma leistete man sich nun keine Schwächephase, nutzte den dritten Satz nach schneller Führung aber, um ein paar Finten sowie Schnellangriffe durch die Mitte zu testen. Zwar klappte davon nicht alles, dennoch stand am Ende ein souveräner Sieg in drei Sätzen. Zur wertvollsten Spielerin gekürt wurde auf Altdorfer Seite Außenangreiferin Juliane Kind.
Aleter ist freilich zufrieden mit seinem ersten Wochenende als TVA-Coach. Nach der Partie in Dresden sprach er von einem „gelungenen Kräftemessen“, das Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben gebe. Und er bekräftigte seine Aussage aus der Saisonvorschau. Er zählt seine Mannschaft zu den Top 5 der Liga. Fürs Erste jedenfalls ist der TVA ganz vorne angekommen.
Christian Geist