Gegen einen starken und abgeklärten VC Neuwied kassieren Altdorfs Volleyballerinnen eine 1:3‑Niederlage. Dennoch fällt das Fazit positiv aus. Vor allem der 3. Satz nährt die Hoffnung auf den Klassenerhalt.
Altdorf. Ein Saisonauftakt der gemischten Gefühle und Bedingungen liegt hinter den Zweitliga-Volleyballdamen aus Altdorf. Am Samstag spielten sie pandemiebedingt erneut vor einem kleinen physisch anwesenden Zuschauerkreis, der sich aber in der Mittelschulhalle deutlich bemerkbar machen konnte. Nach einem begeisternden 3:0 Saisonauftakt am letzten Wochenende gegen Bad Soden folgte nun eine nüchterne 1:3 Satzniederlage (20:25, 22:25, 25:21, 21:25) gegen die „Deich-stadtvolleys“ aus dem rheinland-pfälzischen Neuwied.
Für Altdorfs Teammanagerin Annemarie Böhm „haben unsere TV-Damen gegen den stark aufgestellten und routinierten Gegner VC Neuwied 77 etwas zögerlich begonnen. Aber wir haben nie aufgegeben und den Rückstand fast aufgeholt.“ Nach 3 Spielen gegen starke Rivalinnen haben die Altdorfer immerhin 3 Punkte, außerdem holten sie bei Niederlagen immer einen Satz. Platz 9 mit 3 Punkten und 5:6 Sätzen sind „eine ordentliche Anfangsbilanz“, so formuliert es Böhm.
Im Auftaktmatch starteten die TV-Löwinnen sehr vorsichtig ins Spielgeschehen und hatten Abstim-mungsprobleme in Annahme und Abwehr. Wegen des krankheitsbedingten Ausfalls von Zuspielerin Tina Kosikowski musste umgestellt werden. Astrid Fürg war verantwortlich für das TV-Zuspiel. Über 8:4 und 16:11 Zwischenstände konnte Neuwied den Vorsprung zum Satzgewinn sicher verwalten. Näher dran am Satzerfolg war die TV-Truppe um Spielführerin Katharina Schön im 2. Satz. Die beiden TV-Mittelblockerinnen Clara Fischer und Senta Fößel scheinen in der noch jungen Saison gut ins Spiel zu finden und verrichteten erfolgreiche Arbeit am Netz. Nach 19:21 und 22:23 war der TV nahe dran am Satzgewinn, doch die gegnerische Angreiferin Amanda Joanne Brown machte entscheidende Big Points, eingesetzt von einer klugen Zuspielerin.
Deutlicher dagegenhalten konnte das Dörnhöfer-Team im 3. Satz. Zuspielerin Ellen Heimburger wurde eingewechselt und machte ihre Sache sehr gut. Der Altdorfer Block zeigte am Netz souveräne Aktionen, und die TV-Angreiferinnen kamen besser ins Spiel. Wenn sie am Block nicht vorbei kamen, schlugen sie ihn außen an. Zwischenstände bei den technischen Auszeiten waren 8:6 und 16:8 für Altdorf. Der Satzgewinn für Altdorf war letztlich hochverdient.
Im nachfolgenden 4. Satz kamen die TV-Damen nicht aus der Defensive heraus. Ein früher Rückstand gegen abgeklärt agierende Spielerinnen aus Neuwied konnte nicht vermieden werden. Immer stärker schwächelte der TV in der Annahme. Für TV-Zuspielerin Ellen Heimburger keine leichte Aufgabe. Immerhin schaffte die TV-Truppe 21 Punkte im Abschluss-Satz. Zur MVP-Spielerin wurde auf Altdorfer Seite erneut Außenangreiferin Juliane Kind gewählt, die druckvoll agierte und nie aufsteckte.
TV-Diagonalspielerin Alina Hösch, eine Akteurin, die voller Energie ist und die Energie auch bei den Mitspielerinnen einfordert, trauerte nach einer erneuten überzeugenden Leistung ein wenig der fehlenden Tina Kosikowski nach: „ Ihr Gespür für den richtigen Ball, außerdem das Lesen der gegnerischen Aktionen hat uns gefehlt in den entscheidenden Situationen. Letzte Woche haben wir uns mehr zugetraut. Und so hat am Ende die Kirsche auf der Sahnetorte gefehlt.“
TV-Trainer Milan Dörnhöfer betonte anschließend: „Wir haben gezeigt, dass wir mitspielen können im Konzert der 2. Liga. Wenn man dank einer sauberen Annahme die Bälle am Netz schneller verteilen könnte, sind wir schwerer auszurechnen. Das hat aber nur einen Satz geklappt.“ Teamabstimmung und Tempo hätten gegen Neuwied gefehlt. Man habe einen Tick langsamer gespielt als am Wochenende vorher.
Sein Co-Traner, der 28-jährige Hannes Willmer, neu in Altdorf, vorher tätig in Neudrossenfeld, dort als Hauptverantwortlicher, scheint schnelle in seine neue Rolle in Altdorf hineinzuwachsen. Er beobachtet vor allem das gegnerische Team, macht Notizen, analysiert und tauscht sich mit Milan D. aus. Willmer sieht für den TV Altdorf „eine realistische Chance, in der 2. Liga bestehen zu können.“
-Pev -