ALTDORF – Gegen den VC Wiesbaden II bekom­men Alt­dorfs Vol­ley­bal­lerin­nen beim 0:3 die Gren­zen aufgezeigt.

Strahlende Gesichter auf der einen, frus­tri­erte und rat­lose Mienen auf der anderen Seite: Während die Gäste aus Wies­baden nach der Par­tie ver­gan­genen Sam­stag durch die Alt­dor­fer Dreifach­turn­halle tanzten, gin­gen die Blicke der Gast­ge­berin­nen ins Leere. Dabei hat­te das Alt­dor­fer Team um Spielführerin Katha­ri­na Schön eine pass­able Leis­tung geboten und couragiert gegenge­hal­ten, kon­nte am Ende die deut­liche 0:3‑Niederlage (14:25, 16:25, 21:25) gegen den Tabel­len­zweit­en aber nicht verhindern.

Den Auf­tak­t­satz dominierte das junge Wies­baden­er Reserveteam von Beginn an mit ein­er sauberen Annahme, aufmerk­samer Blockar­beit und einem soli­den Abwehrboll­w­erk. Die bei­den TV-Angreiferin­nen Juliane Kind und Katha­ri­na Schön kon­nten sich nicht entschei­dend in Szene set­zen, auch weil sich die Gäste in der Abwehr sehr gut auf die bei­den eingestellt hat­ten. Mit 2:8 und 11:16 lag der TV Alt­dorf in den tech­nis­chen Auszeit­en zurück. Zwar kämpfte er sich zwis­chen­zeitlich wieder her­an, die Hes­sin­nen aber punk­teten kon­stant und entsch­ieden den ersten Durch­gang klar für sich. „Uns hat heute das druck­volle Angriff­sspiel der let­zten Par­tien gefehlt und wir haben es ihnen oft zu leicht gemacht,“ bilanzierte Zus­pielerin Ellen Heim­burg­er.

16-jährige Zuspielerin überzeugt

Im zweit­en Satz wieder­holten sich die Ein­drücke des ersten. Alt­dorf kon­nte zumin­d­est phasen­weise mithal­ten, zumal Juliane Kind eine Auf­schlagserie zum 7:8 hin­legte. Aber Wies­badens 16-jährige Zus­pielerin Pauline Bietau, tech­nisch sehr ver­siert, baute ihr Angriff­sspiel mit See­len­ruhe auf, der Alt­dor­fer Block kon­nte die Angriffe der großgewach­se­nen Gäste-Spielerin­nen nur sel­ten entschär­fen. Als echte Spitzen­mannschaft bot Wies­baden ein fehler­los­es Annahme- und Angriff­sspiel und zeigte bravourös­es Abwehrverhalten.

Im drit­ten Satz schließlich stellte Train­er Milan Dörn­höfer sein Team um: Im Mit­tel­block agierten nun Clara Fis­ch­er und Nao­mi Janet­zke, was sich pos­i­tiv auf die Block­höhe auswirk­te und den Geg­n­er sichtlich verun­sicherte. Am Netz agierte Ali­na Hösch als Diag­o­nalan­greiferin tak­tisch klugset­zte Akzente und erzielte wichtige Punk­te. Über weite Streck­en lagen die Gast­ge­berin­nen in Führung, mit zunehmender Spiel­d­auer demon­stri­erte der Tabel­len­zweite jedoch seine Klasse und war mit dem immer gle­ichen Muster erfolgreich:

Laura Rodwald ist nicht zu stoppen

Erst entschärfte die hes­sis­che Lib­era in Annahme oder Abwehr, die Zus­pielerin suchte und fand ihre Auße­nan­greiferin Lau­ra Rod­wald, die zuver­läs­sig die entschei­den­den Punk­te machte. Völ­lig zurecht wurde Rod­wald, die regelmäßig auch im Wies­baden­er Erstli­gakad­er zum Ein­satz kommt, von Alt­dorfs Train­er Milan Dörn­höfer zur besten Spielerin gewählt. Auf Seit­en der Alt­dor­fer wurde erst­mals in dieser Sai­son Lib­era Chris­tine Prügel gekürt, das Faz­it der 35-Jähri­gen fiel im Anschluss an die Par­tie nüchtern aus: „Wir hat­ten Prob­leme, einen guten Block zu stellen, und dann sahen wir entsprechend in der Abwehr nicht gut aus.

Zwar haben die Alt­dor­fer Damen mit großem Engage­ment und Kampfgeist gespielt, in den entschei­den­den Phasen der Par­tie hat­ten sie dem Favoriten aus Hes­sen jedoch nur wenig ent­ge­gen­zuset­zen. Ob mit Zuschauern und ein­er aufge­heizten Stim­mung in der Halle mehr drin gewe­sen wäre, bleibt Speku­la­tion. So ste­hen für den TV Alt­dorf noch fünf Spiele aus, drei davon in eigen­er Halle. Auße­nan­greiferin Juliane Kind will die Nieder­lage schnell abhak­en und den Blick auf die näch­sten Par­tien richt­en: „Für uns heißt es jet­zt, dieses Spiel schnell aus unseren Köpfen zu bekom­men. Mit Wies­baden und Neuwied haben wir die zwei stärk­sten Teams der Liga jet­zt hin­ter uns. Jet­zt wollen wir ver­suchen, in den kom­menden Spie­len noch möglichst viele Punk­te zu ergat­tern.“ Die näch­ste Chance bietet sich den Löwin­nen kom­menden Son­ntag (16 Uhr) zuhause gegen den TV Holz.

Peter Voss, Daniel Frasch