Alt­dorf. Vol­ley­ball: Nach dem Auswärtssieg beim TV Planegg-Krailling will der TV Alt­dorf zuhause gegen Stuttgart nach­le­gen.
Mit ein­er „geschlosse­nen Mannschaft­sleis­tung“ soll der Anschluss ans Tabel­len­mit­telfeld hergestellt werden.

Den Sam­stag hat­te sich Katha­ri­na Schön sich­er anders vorgestellt. Sie ist die Spielführerin der Alt­dor­fer Vol­ley­ball­mannschaft, ihre Angriff­ss­chläge sind ob ihrer Wucht lig­aweit gefürchtet. Heute wird die blonde, 1,77-Meter große Auße­nan­greiferin 24 Jahre alt. Ihren Ehrentag feiern kann sie allerd­ings nicht. Zum einen macht Coro­na ein Zusam­menkom­men mehrerer Haushalte ohne­hin nicht möglich. Zum anderen wartet mit der Par­tie gegen Allianz MTV Stuttgart II am Son­nta­gnach­mit­tag (16 Uhr) ein wichtiges und schw­eres Spiel, in das Katha­ri­na Schön und ihre Mannschaft­skol­legin­nen sowohl men­tal als auch physisch top­fit gehen sollten.

Vier Nieder­la­gen, fünf Siege
Das junge Stuttgarter Team kassierte bis­lang vier Nieder­la­gen, feierte jedoch bere­its fünf Siege, darunter Erfolge gegen den SV Lohhof und die TG Bad Soden und belegt den sech­sten Tabel­len­platz. Das Aushängeschild der MTV-Vol­ley­ball-Akademie rückt die Aus­bil­dung des Nach­wuch­ses in den Vorder­grund. Nicht der schnelle, kurzfristige Erfolg ist das Wichtig­ste: In Stuttgart zählt das große Ganze. Ein Grund, warum das MTV-Team von Train­er Johannes Zoch in jed­er Sai­son in ein­er anderen Beset­zung spielt. Denn die Spielerin­nen wech­seln nach ihrer Aus­bil­dung in Stuttgart häu­fig in andere Vere­ine. So war es auch vor Jahren bei Vicky See­ber: Sie wech­selte einst von Alt­dorf nach Stuttgart, um schließlich in Berlin zu landen.


Gestärk­tes Selb­stver­trauen
Doch ver­steck­en braucht und wird sich die Mannschaft von Train­er Dörn­höfer gegen Stuttgart keines­falls, schließlich punk­tete sie an allen vier ver­gan­genen Spielt­a­gen. Beim jüng­sten Auftritt in Planegg-Krailling nahm sie beim 3:1‑Sieg gar drei Punk­te mit. „Wir haben gezeigt, dass wir auch bei Rück­stän­den mit Kampfgeist und Zuver­sicht reagieren kön­nen“, blickt Auße­nan­greiferin Juliane Kind auf die Par­tie nahe München zurück. Spielführerin Katha­ri­na Schön baut gegen die Baden-Würt­tem­berg­er auf „die geschlossene Mannschaft­sleis­tung und den Aufwärt­strend der ver­gan­genen vier Spiele.“ Um diesen auch kom­menden Son­ntag fortzuset­zen, legte Milan Dörn­höfer seinen Fokus im Train­ing auf den Angriff. „Wir haben ver­sucht, unseren Angriff vari­abler zu gestal­ten. Wir müssen es schaf­fen, den Ball im geg­ner­ischen Feld auf den Boden zu bekom­men“, bestätigt auch Team­man­agerin Annemarie Böhm. Bis auf die seit zwei Wochen ver­let­zte Zus­pielerin Christi­na Kosikows­ki hat der TVA keine Aus­fälle zu beklagen.

Ali­na als Ersatzspielerin

Als Ersatzspielerin auf der Lib­era-Posi­tion wird gegen Stuttgart erneut Ali­na Schnei­der das Damen-Team unter­stützen. Die 16-Jährige, die eigentlich in der Alt­dor­fer Bay­ern­liga­mannschaft Damen II spielt, ver­fügt „über viel Poten­zial und bekommt jet­zt die Möglichkeit, Erfahrung in unser­er Zweitliga­mannschaft zu sam­meln“, sagt Böhm, die eben­falls zuver­sichtlich auf das Duell mit den Stuttgartern blickt.
Die ehe­ma­lige Alt­dor­fer Spielerin hat nicht nur einen Blick für das sportliche Geschehen auf dem Feld, son­dern ist in dieser Sai­son erst­mals auch für die Organ­i­sa­tion drum herum ver­ant­wortlich. Allen voran die Coro­na-Pan­demie und ihre Auswirkun­gen machen ihr dabei zu schaf­fen. „Im Okto­ber war gefühlt jede Spielerin irgend­wann ein­mal Kon­tak­t­per­son eins oder zwei und musste auf Testergeb­nisse warten“, sagt Böhm und ergänzt: „Aktuell haben wir trotz der hohen Infek­tion­szahlen im Land­kreis aber Glück und kein­er­lei Fälle inner­halb des Teams.“


Ein Schnell­test vor jed­er Par­tie
Woher sie das so genau weiß? Die Alt­dor­fer Mannschaft muss zwei Stun­den vor jed­er Begeg­nung „einen Schnell­test bei allen Spielerin­nen und dem Train­er­stab“ durch­führen, bestätigt Alt­dorfs Man­agerin. Ein paar Tage nach ein­er Begeg­nung fol­gt dann der zweite Test – so sehen es die Statuten der Vol­ley­ball Bun­desli­ga vor. Das Prob­lem: Der TVA muss die Kosten für die Tests selb­st tra­gen. „Acht Euro kostet ein einziger Test. Hochgerech­net auf das gesamte Team kom­men pro Spiel also rund 120 Euro zusam­men“, rech­net Böhm vor. Ein großer finanzieller Aufwand, wenn man bedenkt, dass Alt­dorf Coro­na-bed­ingt seit Monat­en die so wichti­gen Zuschauere­in­nah­men fehlen.
Ein weit­er­er Sieg – es wäre der dritte der Sai­son – würde den finanziellen Ver­lust sich­er etwas erträglich­er machen. Spielführerin Katha­ri­na Schön wird jeden­falls auf ein ver­spätetes Geburt­stags­geschenk in Form von drei Punk­ten pochen.