Fotograf: Stephan Lehmphul

Alt­dorf – In ein­er vorge­zo­ge­nen Par­tie hat­ten die TV-Zweitli­gadamen am Niko­laustag das junge Nach­wuch­steam von Spar­da BSP Stuttgart aus der baden-würt­tem­ber­gis­chen Haupt­stadt zu Gast. Zu unge­wohn­ter Zeit. Fre­itag Abend um 20.00. Nach zwei ver­lore­nen Par­tien in Folge war die Par­tie für die TV-Löwin­nen ein wichtiger Gradmess­er dafür, ob man den Anschluss an das eng gestaffelte Mit­telfeld wieder­her­stellen kön­nte. Vor ein­er gut besucht­en Heimkulisse zeigte Alt­dorf eine respek­table Leis­tung und über­raschte mit einem 3:0 Satzer­folg (25:21, 25:16, 31:29).

Im Auf­tak­t­satz präsen­tierten sich die bei­den Teams sehr flat­terig. Viele Nach­läs­sigkeit­en in Annahme und Sicherung der Alt­dor­ferin­nen gaben den jun­gen Stuttgar­terin­nen die Chance davonzuziehen. Doch durch viele Auf­schlagfehler  von Stuttgart – allein sieben im ersten Satz – kon­nte sich der TV ein Punk­tepol­ster von zwei bis drei Punk­ten erkämpfen. Ohne großes Zutun. Trotz­dem blieb es knapp bis zum Satzende. TV-Zus­pielerin Prisca Jeschke über­nahm Ver­ant­wor­tung und strahlte Selb­stver­trauen aus. Am Satzende pack­te die 181 cm große TV-Mit­tel­block­erin Mag­dale­na Wil­helm beim Block ener­gisch zu und ihr gelan­gen Schnel­lan­griffe über die Mitte. „Weil die Stuttgarter im ersten Satz so viele Eigen­fehler fab­riziert haben, kon­nten wir den Fokus dann auf unsere Stärken richt­en”, bilanzierte die 17-Jährige, die in ihrer ersten Zweitli­ga­sai­son ein Aktiv­posten gewor­den ist.

Den Folge­satz gin­gen die TV-Löwin­nen sofort konzen­tri­ert­er an. Kon­se­quenter wur­den aus ein­er for­mi­da­blen Annahme und Sicherung her­aus die Chan­cen in der Offen­sive bess­er genutzt. TV-Kapitänin Simona Dammer fand zunehmend Lösun­gen in der Net­zmitte mit ganz feinem Händ­chen oder brachte den Ball mit Wucht im Stuttgarter Feld unter. Auße­nan­greiferin Luisa Schulze lieferte ver­lässlich Punk­te am Netz. Nach dem Spiel wurde sie erneut zur MVP-Akteurin gewählt. Wichtig waren vier Auf­schlag­punk­te in Folge durch Auße­nan­greiferin Mathil­da Dogu, die mit zwei Net­zrollern ihr Chuzpe unter Beweis stellte. Für die Zuschauer war das zusät­zlich ein Wachmacher.

Im drit­ten Satz wurde es richtig span­nend. Ab Satzmitte ging Stuttgart in Führung und ver­wal­tete diesen Vor­sprung bis unmit­tel­bar vor Satzende. Außer­dem unter­liefen ihnen keine Auf­schlagfehler mehr. Der TV agierte fahrig und gab etliche Punk­te zu schnell ab. Ab dem Stand von 21:24 kon­nten die TV-Damen ins­ge­samt fünf Satzbälle abwehren. Ger­ade in diesen bren­zli­gen Sit­u­a­tio­nen schlug Alt­dorf auch stark auf. Mit Zus­pielerin Anna Lehm­phul hat­te der TV eine umsichtige, fast stoisch agierende Regis­seurin auf dem Vol­ley­ballfeld. Stuttgart musste den Satz mit 29:31 abgeben. Der Satzball wurde für Alt­dorf zum Spielball.

Alt­dorfs Chef­trainer­in Christy Swa­ger­ty kon­nte um 21.30 nach dem gewonnenen Match zufrieden dur­chat­men: „Drei Punk­te. Super. Super. Damit habe ich heute gar nicht gerech­net. Das ist gut für unser Selb­stver­trauen.“ Aber sie räumte auch ein, „dass es geholfen hat, dass Stuttgart hier ohne drei Stamm­spielerin­nen ange­treten ist.“ Sie zeigte sich erfreut, „dass ger­ade unsere bei­den Hal­bkranken Luisa und Simona mutig gespielt haben. Unser ganzes Team hat einen guten Job gemacht.“

TV-Kapitänin Simona Dammer hat­te vor Spiel­be­ginn die Frage umgetrieben, ob die Zuschauer über­haupt am Fre­itag Abend den Weg in die TV-Halle find­en wür­den. „Stark. Es sind viele gekom­men. Unsere Schnel­lan­griffe über die Mitte waren heute ein effek­tives Mit­tel, weil der geg­ner­ische Block nicht immer parat war. So  haben wir  außer­dem noch drei wichtige Punk­te geholt.“

-Peter Voss-