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Fotograf: Patrick Schrepf
Altdorf – Die Altdorfer Zweitliga-Volleyballerinnen konnten am Wochenende ihren vierten Sieg in den bisher fünf absolvierten Partien im Jahr 2025 feiern. Gegen die Hessinnen von TG Bad Soden war man im Auswärtsspiel mit 3:2 erfolgreich gewesen. Im Heimspiel vor sehr gut besuchter Kulisse setzte sich das Swagerty-Team mit 3:1 (25:17, 25:20, 21:25, 26:24) erneut durch. Mit 26 bisher erreichten Punkten haben sich die TV-Löwinnen im oberen Mittelfeld etabliert.
Altdorfs Kapitänin Simona Dammer war in der bisherigen Saison neunmal zur wertvollsten Spielerin (MVP) gekürt worden. Ihr Konterpart aus Bad Soden, die erfahrene Libera Monika Dolezajova, wurde in Altdorf zum fünften Mal zur MVP gekürt. Beim TV ging der MVP-Titel am Samstag nicht an Altdorfs Simona Dammer, sondern an das 38-jährige „Geburtstagskind“ Regina Nganaba.
Mit vielen Fehlern starteten die beiden Teams in den Auftaktsatz. Einen Tick selbstbewusster waren die Altdorferinnen, da Bad Soden im Angriff fehlerhaft agierte. Doch auch der TV präsentierte sich mit vielen Nachlässigkeiten im Block und Sicherung. Die Chemie zwischen Zuspielerin Prisca Jeschke und ihren Angreiferinnen stimmte nicht immer. Erst nach und nach kam die 19-jährige Außenangreiferin Luisa Scholze ins Spiel. Mathilda Dogu holte sich am Satzende mit einem krachenden Diagonalschlag den Satzball zum 25:17
Im Folgesatz bestimmten zumindest am Satzanfang die TV-Löwinnen klarer das Geschehen. Die agile TV-Kapitänin Simona Dammer setzte sich mit Angriffsdruck über die Mitte selbstbewusst durch und brachte ihr Team mit 11:6 in Führung. Punkt um Punkt konnten die Hessinnen aufholen, doch Altdorf hielt mit solider Annahme dagegen und konnte in der Crunchtime zulegen. Bad Soden konnte zwar fünf Satzbälle abwehren, trotzdem ging der Satz mit 25:20 an Altdorf.
In Satz 3 erreichte Altdorf in Angriff und Sicherung nicht normales Zweitliganiveau. Elan und Kraft der TV-Löwinnen schienen wie verflogen. Zwar kam man am Satzende auf 21:23 heran, der Satzverlust mit 21:25 konnte nicht verhindert werden. Die 24-jährige Romy Holmgren, Universalspielerin und in ihrer ersten Saison in Altdorf bilanzierte: „Im dritten und vierten Satz hat bei uns die Abstimmung total gefehlt. Kein Rhythmus mehr. Wir waren erschrocken.“ Aber sie verwies auch auf die Menta-lität ihres neuen Teams: „Wir bleiben dran, und Christy pusht uns.“
In Satz 4 lagen die Hessinnen durchweg in Führung. Altdorf fabrizierte viele Eigenfehler, die Angreiferinnen trauten sich immer weniger zu. Beim Stande von 13:20 konnten die TV-Löwinnen das Momentum auf ihre Seite ziehen. Mit acht Punkten in Folge punktete Luisa Scholze per Aufschlag in Folge, das TV-Sextett packte auf einmal cleverer und aggressiver zu. Und erneut zeigten die TV-Löwinnen beim Rückstand von 21:24 stoisches Dagegenhalten. Alle drei Satzbälle konnten abgewehrt werden. Simona Dammers Aufschläge brachten das 26:24 und den 3:1 Satzerfolg.
Regina Nganaba, 1,82 m große Mittelblockerin und MVP-Akteurin, deren 15-jährige Tochter Seona Nganaba im TV-Regionalligateam mitspielt, versuchte an ihrem 38-jährigen Geburtstag eine Erklärung für den Einbruch nach dem zweiten Satz zu finden: „Wir sind einfach nicht mehr ins Spiel gekommen. Verzweiflung und Frust, weil die Bad Sodener immer dagegengehalten haben.“ Aber umso schöner war es, „dass wir dieses Match noch irgendwie drehen konnten.“
Altdorfs Headcoach Christy Swagerty war ungewohnt energisch und impulsiv an der Seitenlinie zu beobachten, im Kontakt mit den Spielerinnen und fordernd nach Energie und Gegenhalten: „Im dritten Satz und auch im vierten Satz waren wir viel zu passiv, viel zu ängstlich, das hat Bad Soden stark gemacht“. Trotzdem konnte sie ihrem Team ein großes Kompliment weitergeben: „Aus dieser Fehlerphase sind wir noch einmal zurückgekommen. Mit Geduld und Aufschlagdruck. Und jetzt können wir den Erfolg genießen.“
-Peter Voss-