ALTDORF – Die Zweitliga-Volleyballerinnen des TV Altdorf starten am Nachmittag gegen Rote Raben Vilsbiburg II aus der Winterpause.
Wenige Tage nach dem Trainingsauftakt Anfang Januar hatten die Spielerinnen des TV Altdorf seltene Trainingsgäste. Eine Polizeistreife stattete den Volleyball-Assen einen Besuch in der Dreifachturnhalle ab, nachdem zuvor ein anonymer Hinweis bei der Dienststelle eingegangen war, in der Mittelschule würde unerlaubter Hallensport betrieben. „Ich war an diesem Tag zum Glück vor Ort und konnte das alles schnell aufklären“, erklärt Teammanagerin Annemarie Böhm die skurile Situation mit den Beamten. Nach wie vor wird Zweitligavolleyball als professioneler Sport betrachtet und unterliegt daher nicht den gebotenen Betretungsverboten von Sporthallen.
Dennoch dreht sich auch in der zweiten Volleyball-Bundesliga vieles um die Pandemie und ihre Folgen, wiederholt wurde und wird in Arbeitskreisen darüber diskutiert, ob und wie die Spielzeit fortgesetzt werden soll. „Anfang November, zu Beginn des Lockdown light, haben wir uns nicht für einen Abbruch, jedoch für eine Unterbrechung der Saison ausgesprochen. Allerdings wollten das rund zwei Drittel der anderen Erst- und Zweitligisten nicht,“ stellt Böhm klar. So verständigt man sich darauf, die Spielzeit wie geplant unter Einhaltung strenger Hygienekonzepte fortzusetzen. Heißt: Die Partien finden weiterhin ohne Zuschauer statt, Spieler, Betreuer und Trainer müssen sich vor und nach den Partien Schnelltests unterziehen, Pressevertreter dürfen die Spielstätten nur mit Mund-Nasen-Schutz und nach absolviertem Fiebermessen betreten.
Sicheres Gefühl in der „Blase“
„Wir befinden uns in einer Art Blase, vor allem seit dem harten Lockdown Anfang Dezember. Da wir nur noch eine Person außerhalb des Hausstands treffen können und wöchentlich getestet werden, fühlen wir uns momentan sicherer, wie Anfang November“, gibt Böhm Einblicke in die Gefühlswelt der Mannschaft. Regelungen erlauben es den Vereinen, ab einer Inzidenz von 200 pro 100 000 Einwohnern Spiele abzusagen und diese zu einem anderem Zeitpunkt nachzuholen. So geschehen am vergangenen Wochenende, als die Partie gegen TV Holz (nahe Saarbrücken) aufgrund der hohen Inzidenz in Saarlands Hauptstadt abgesagt wurde.
Nach einer kurzfristigen Terminänderung startet die Mannschaft von Trainer Milan Dörnhöfer heute (15 Uhr) aus der Winterpause, in der ersten Partie nach sechs spielfreien Wochen bekommen es die Löwinnen mit den Roten Raben Vilsbiburg II mit einem unbekannten Gegner zu tun. Die Reserve des niederbayerischen Erstligisten rangierte in der Tabelle der Vorsaison auf Rang 3.
Hervorragende Jugendarbeit
Seit 15 Jahren stellen die Roten Raben ein Nachwuchsteam in der Zweiten Bundesliga, was für ihre hervorragende Jugendarbeit spricht und der Grund dafür ist, wieso sich beide Teams in der Vergangenheit nicht duellierten. Schließlich ist die aktuelle Saison die erste Zweitligaspielzeit der Altdorfer Vereinsgeschichte. Bislang konnte das Team des Trainerduos Lukasz Prybylak und Christy Swagerty allerdings noch nicht an die guten Leistungen des Vorjahres anknüpfen, nach zwölf Spielen belegt Vilsbiburg II mit zwölf Zählern Rang neun und steht damit zwei Plätze vor dem TV Altdorf. Am vergangenen Wochenende setzte es für die junge Truppe den nächsten Tiefschlag, als sie beim Tabellenvorletzten TV Planegg-Krailling glatt mit 0:3 unter die Räder kam.
Um rund 20 Kilometer südöstlich von Landshut als Sieger vom Feld zu gehen, trainierten die Altdorferinnen vor allem im körperlichen Bereich. „Es wurde super viel an der Athletik gearbeitet“, bestätigt Annemarie Böhm. So sollen Konzentrationsfehler und damit einhergehende Leistungsschwankungen künftig vermieden beziehungsweise minimiert werden.
Leistungsträger fallen aus
Personell hat Trainer Milan Dörnhöfer allerdings zwei Ausfälle zu verkraften. Christina Kosikowski trainert nach ihrem erlittenen Muskelfaserriss zwar wieder mit der Mannschaft, „sie ist aber noch nicht einsatzfähig“, bestätigt der Altdorfer Coach das Fehlen seiner erfahrenen Zuspielerin. Die Verantwortung liegt damit wieder auf den Schultern von Ellen Heimburger, die Kosikowski bereits in den vergangenen Partien vertrat. Ebenfalls schwer wiegt der gesundheitsbedingte Ausfall von Clara Fischer. Die 26-jährige Mittelblockerin zeigte in den bisherigen zehn Partien gute Leistungen und zählte zu den Leistungsträgerinnen im Altdorfer Team. Schafft es die Mannschaft, die beiden Ausfälle zu kompensieren und die Konzentration über die gesamte Spielzeit aufrechtzuerhalten, ist ein Sieg in Niederbayern möglich. Es wären wichtige Punkte und ein kleiner, weiterer Schritt in Richtung Klassenerhalt.