Erst Lohhof, dann Dres­den: Die Alt­dor­fer Vol­ley­bal­lerin­nen bestre­it­en am Woch­enende einen Dop­pel-Heim­spielt­ag.
Spielführerin Katha­ri­na Schön hofft, endlich die LEISTUNGSSCHWANKUNGEN in den Griff zu bekommen

ALTDORF. Auch eine Woche nach der 2:3‑Niederlage bei Rote Raben Vils­biburg II wirkt Katha­ri­na Schön etwas rat­los. „Wir haben in der Win­ter­pause eigentlich richtig gut trainiert und waren gut drauf“, sagt Alt­dorfs Spielführerin rück­blick­end auf die erste Begeg­nung im neuen Jahr. „Trotz­dem sind wir nur sehr schlecht in die Par­tie gekom­men und haben einen ganz schwachen ersten Satz gespielt“, fügt sie an. Zwar steigerten sich die Gäste in Nieder­bay­ern ab dem zweit­en Durch­gang, den­noch stand am Ende eine knappe Tiebreak-Pleite nach fünf Sätzen. Im fün­ften Ver­such in der laufend­en Spielzeit waren die Alt­dor­ferin­nen zum fün­ften Mal im entschei­den­den Satz unter­legen. Ein psy­chis­ches Prob­lem? „Eigentlich nicht“, ent­geg­net Schön und ergänzt: „Es ist jet­zt nicht so, dass wir uns groß Gedanken machen, wenn es in den Tiebreak geht. Das Prob­lem ist eher, dass wir oft den Satzbe­ginn ver­schlafen. Und weil der Tiebreak nur bis 15 anstatt bis 25 geht, bleibt uns in der Folge ein­fach weniger Zeit, den Rück­stand wieder aufzu­holen.“ Allzu oft ren­nen die Alt­dor­ferin­nen bis­lang auf­grund von Start­prob­le­men Rück­stän­den hin­ter­her. „Wir brin­gen unsere Leis­tung ein­fach noch nicht kon­stant genug auf das Feld“, beschreibt sie die Leis­tungss­chwankun­gen ihrer Mannschaft.

Die näch­ste Möglichkeit, den ersten Sieg nach acht Wochen (3:1 beim TV Planegg-Krailling) einz­u­fahren – es wäre der dritte der laufend­en Sai­son – bietet sich den Vol­ley­bal­lerin­nen an diesem Woch­enende gle­ich zweimal: Im Heim-Dop­pel­spielt­ag tre­f­fen die Löwin­nen am Sam­stag (17 Uhr) erst auf den Tabel­len­zweit­en SV Lohhof, ehe tags­drauf (16 Uhr) der VCO Dres­den zu Gast in der Dreifach­turn­halle sein wird. Trotz ordentlich­er Leis­tun­gen ver­ließ die Mannschaft von Train­er Milan Dörn­höfer in bei­den Hin­spie­len das Feld als Ver­lier­er. In der Par­tie in Lohhof hat­ten die TV-Löwin­nen mit 1:3‑Sätzen das Nach­se­hen und blieben dabei punk­t­los. In Dres­den spielte Alt­dorf im Novem­ber lange Zeit auf Augen­höhe, ver­lor am Ende den­noch knapp mit 2:3 im Tiebreak. Schnelles, vari­ables Angriff­sspiel Das soll sich in den Rück­spie­len nun ändern. „Wir haben in dieser Woche sog­ar vier­mal trainiert“, stellt Alt­dorfs Spielführerin klar, „der Fokus lag ins­beson­dere in einem schnelleren und vari­ableren Angriffspiel.“

Das wird der mit­tel­fränkische Zweitli­ga­neul­ing gegen den SV Lohhof auch brauchen. Das Team von Trainer­in Clau­dia Mür­le feierte zulet­zt drei Siege in Folge, mit 29 Punk­ten aus 13 Par­tien bele­gen die Ober­bay­ern Rang zwei und kön­nen weit­er vom Auf­stieg in die 1. Bun­desli­ga träu­men. „Lohhof ver­fügt über einen bre­it­en und sehr aus­geglich­enen Kad­er. In dieser Sai­son wur­den schon viele ver­schiedene Spielerin­nen zum MVP gewählt“, weiß Katha­ri­na Schön um die Stärke des Geg­n­ers. „In Lohhof haben wir aber gut gespielt, uns jedoch nicht für die gute Leis­tung belohnt. Das soll nun anders wer­den“, richtet sie eine Kamp­fansage an den favorisierten SV Lohhof.

Keine 24 Stun­den später wartet mit dem VCO Dres­den ein Geg­n­er auf Augen­höhe auf die Alt­dor­fer. 14 Punk­te aus neun Par­tien bedeuten aktuell Rang neun für die Sach­sen. „Da rech­nen wir uns schon etwas aus. Dres­den ist eine extrem große Mannschaft. Da dür­fen wir keine Angst haben und müssen im Angriff sehr clever spie­len“, gibt Schön die Marschroute für ihr Team vor. Apro­pos groß: Darin sieht die Auße­nan­greiferin mit dem starken recht­en Arm den größten Unter­schied im Ver­gle­ich zur erfol­gre­ichen Dit­tli­ga­sai­son 2019/20. „In der 2. Bun­desli­ga ist alles größer. Die Geg­ner­in­nen sind größer und man muss höher sprin­gen. Auch die Geschwindigkeit, mit der Angriffe gespielt und Bälle geschla­gen wer­den, ist eine andere als noch in Liga drei. Vor allem aber sind die Mannschaften in Liga zwei kon­stan­ter. Während wir in der ver­gan­genen Sai­son einen Rück­stand mit ein­er Auf­schlagserie lock­er drehen kon­nten, müssen wir jet­zt um jeden einzel­nen Punkt kämpfen“, fasst sie das hohe Niveau der 2. Vol­ley­ball-Bun­desli­ga zusam­men. Doch im Kampf um den Klassen­er­halt zählt jed­er Punkt, weit­ere Aus­rutsch­er soll­ten sich die Löwin­nen gegen Tabel­len­nach­barn nicht mehr erlauben – erst recht nicht in eigen­er Halle. Das weiß auch Alt­dorfs Spielführerin nur zu gut: „Wir wer­den auf jeden Fall wieder Voll­gas geben.“ Mit Mit­tel­block­erin Clara Fis­ch­er kehrt zudem ein Leis­tungsträger der bish­eri­gen Spielzeit zurück.

INFO: Der Bay­erische Vol­ley­ball-Ver­band bricht die Sai­son 2020/21 der Erwach­se­nen ohne Wer­tung ab. Beim TV Alt­dorf sind die Damen 2, die Damen 3 und die Her­ren­mannschaft vom Abbruch betrof­fen. Unter der Ligen­ho­heit des BVV (ab der Bay­ern­li­ga abwärts) wird es dem­nach keine Auf- und Absteiger geben. Davon ausgenom­men bleiben zunächst die Bere­iche Jugend, Senioren und BFS/Mixed, da hier aktuell noch weit­er­führende Meis­ter­schaften auf deutsch­er Ebene geplant sind.

-Peter Voss & Daniel Frasch