Nach der klaren 0:3‑Niederlage gegen den Tabellenzweiten SV Lohhof zeigen Altdorfs Volleyballerinnen eine Reaktion. Mit Kampfgeist und Siegeswille schlagen sie VCO Dresden 3:2 und gewinnen dabei ihren ersten Tiebreak.
ALTDORF. An Selbstvertrauen mangelt es der Zweitligamannschaft des TV Altdorf nicht. Und das, obwohl die nackten Zahlen vor dem Doppel-Heimspieltag am vergangenen Wochenende nicht gerade für den TV Altdorf sprachen: Mit elf Punkten aus elf Partien belegten sie Tabellenplatz zwölf von insgesamt 13. Mit dem SV Lohhof und dem VCO Dresden kamen zudem zwei Mannschaften in die Wallensteinstadt, die allein schon aufgrund ihrer Platzierungen in der Favoritenrolle waren. Während der Tabellenzweite Lohhof gar in Richtung Zweitliga-Meisterschaft schielt, sprang Dresden mit einem Sieg über Vilsbiburg am Vortag auf Rang fünf.
„Wir werden auf jeden Fall wieder Gas geben und rechnen uns schon was aus“, hatte Altdorfs Spielführerin Katharina Schön dennoch vor der ers- ten Partie Samstagabend gegen den SV Lohhof versprochen. Doch den Worten der Außenangreiferin ließ ihre Mannschaft erstmal keine Taten folgen – im Gegenteil: Wie schon so häufig in dieser Zweitligasaison, haben die Altdorferinnen den Auftakt komplett verschlafen und lagen schnell mit 2:11 im Hintertreffen.
Naomie Janetzke bringt Altdorf zurück
Erst mit zunehmender Spieldauer fanden die Gastgeberinnen ins Spiel und verkürzten zwischenzeitlich so- gar auf 19:22 – nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Leistung von Diagonalspielerin Naomi Janetzke, die mit starken Aktionen im Angriff sowie im Block überzeugte. In der Folge wehrte Altdorf sechs Satzbälle gegen sich ab, konnte seinerseits jedoch zwei Satzbälle nicht nutzen. So ging Durchgang eins schließlich mit 31:29 an die Gäste aus Unterschleißheim, die ihr Spiel konsequenter durchzogen und mental besser durchhielten.
Auch im zweiten Durchgang bot Lohhof eine bessere Abstimmung zwischen Zuspiel und Angriff. Die druckvollen Angriffsaktionen von Katharina Schön und Juliane Kind konnten die Ungenauigkeiten im Altdorfer Aufbauspiel nicht kompensieren – 19:25. Im dritten Satz zeigten die TV-Akteurinnen dann allerdings Willen, im Mittelblock setzte Clara Fischer Akzente. So stellten sie die Gäste häufig vor Probleme und gestalteten den Durchgang lange Zeit ausgeglichen. Nach dem 23:23-Zwischenstand entschieden die favorisierten Gäste den Satz und das Spiel jedoch mit 25:23 für sich.
Keine 24 Stunden später standen Altdorfs Volleyball-Asse erneut auf dem Feld der Dreifachturnhalle. Mit dem VCO Dresden war ein großgewachsenes Team zu Gast, das mit dem Sieg einen Tag zuvor in Vilsbiburg Selbstvertrauen getankt hatte.
Gegen die Sachsen setzte Trainer Milan Dörnhöfer auf Zuspielerin Christina Kosikowski, die in den vergangenen Wochen wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade gefehlt hatte. Den Part der Libera übernahm wie bereits am Vortag Nadja Nawrat, als Mittelblockerinnen agierten Senta Fößel und Sandra Ullrich.
Von Beginn an hellwach
Anders als noch gegen Lohhof, war den Altdorferinnen der Siegeswille diesmal von Beginn an anzumerken, auch auf die großen Blockspielerin- nen des VCO zeigten sich die TVA-Damen richtig eingestellt. Zwar vergab der TVA nach der 24:18-Führung sechs Satzbälle, konnte dank eines cleveren Lupfers von Juliane Kind dennoch den Sack mit 28:26 zumachen.
Auch im zweiten Durchgang sahes lange Zeit gut aus für Dörnhöfers Team (20:18). Doch die Gäste verbesserten ihre Passqualität und kamen durch hoch abgeschlagene Schmetterbälle konstant zu Punkten im Außenangriff. Mit 22:25 ging der Satz an Dresden. Durchgang drei war geprägt von einer geschlossenen Altdor- fer Teamleistung: Senta Fößel und Sandra Ullrich agierten aggressiv am Netz und verrichteten konzentrierte Sicherungsarbeit. Insbesondere die 22-jährige Ullrich spielte eine starke Partie und dürfte dem Trainerteam künftig mehr Optionen in der Block- mitte geben. Zuverlässig punkteten außerdem Katharina Schön und Juliane Kind mit Druck vom Außenangriff. Das deutliche 25:13 sprach für sich.
In Satz vier machte Dresdens baumlange Lydia Stammler den Unterschied und besorgte den 2:2‑Aus- gleich (20:25). Einmal mehr musste der Tiebreak die Entscheidung bringen – diesmal allerdings mit dem besseren Ende für den TV Altdorf.
Alina Hösch bringt die Wende
Beim Stand von 7:8 wurden die Seiten gewechselt, dann schlug die Zeit der Alina Hösch. Dank starker Abwehrreaktionen und kluger Angriffsattacken leitete Altdorfs Diagonalspielerin die Wende ein. Den Big Point zum Spielgewinn machte schließlich Zuspielerin Kosikowski mit einem unorthodox gepritschten, frechen Ball in die Ecke. Altdorfs 30-jähriger Routinier wurde von Dresdens Andreas Renneberg nach dem Match zur wertvollsten Spielerin des Gastgeber gewählt. „Wir haben uns heute nicht aus der Ruhe bringen lassen“, bilanzierte sie im Anschluss an die Partie. Dresdens Coach attes- tierte den Gastgebern gar „ein gigantisches Abwehrverhalten und Stehvermögen.“
Auch Außenangreiferin Juliane Kind war mit der Leistung ihrer Mannschaft zufrieden und ergänzte: „Wir haben heute Zähne gezeigt. Wir haben von Anfang an Druck gemacht und auch nach Phasen, in denen es nicht so gut für uns lief, wieder zurück ins Spiel gefunden.“ Nach drei Niederlagen in Folge war die Erleichterung über den dritten Saisonsieg bei Mannschaft und Trainerteam riesig. Bleibt zu hoffen, dass die Altdorfer den Schwung in die Auswärtspartie beim TV Dingolfing am Sonntag (15 Uhr) mitnehmen und den Sieg mit weiteren Punkten vergolden können.
Peter Voss, Daniel Frasch