Titel verteidigt – Alte Herren des TVA erneut Bayerischer Meister
Veröffentlicht am 15. Dezember 2019
Am ersten Advent gelang den Alten Herren des TV 1881 Altdorf die Titelverteidigung. Altdorf darf sich damit erneut Bayersicher Handballmeister (Ü32) nennen. Bis die Korken knallen konnten, hatten die Mannen von Trainer Bachmann noch ein dickes Brett zu bohren.
Beim sonntäglichen Turnier in Herzogenaurach warteten die Mannschaft aus Buckenhofen und insbesondere die des Gastgebers darauf, der sprichwörtliche Stolperstein auf dem Weg zum bayerischen Thron zu werden.
TS Herzogenaurach : TV 1881 Altdorf 18 : 22 (10 : 9)
Wie mittlerweile üblich, wenn es gegen den TVA geht, bietet jeder Gegner sein Optimum an Motivation und Personal auf. In der Schuhstadt ist davon bekanntlich reichlich vorhanden. Doch auch die Gäste konnten personell nahezu aus dem Vollen schöpfen. Die Ausfälle der Rückraumspieler T. Krasser und Groß wogen jedoch schwer.
Altdorf war die Mannschaft, die zuerst gut in die Partie fand. Durch schnelle Gegenstöße über Engelhardt und Abraham führte man 3 zu 0. Eine Führung, welche die Mannschaft in trügerischer Sicherheit wiegen sollte. Einige Fahrkarten später merkte auch der letzte Altdorfer, dass hier und heute die bisher dargebotene Abwehrleistung ungenügend war. Die Anzeigentafel zeigte da bereits die Heimmannschaft mit 7 zu 4 in Front. Altdorf konnte sich zwar wieder etwas steigern, einen Zugriff auf das Spielgeschehen oder gar eine Übernahme des dominanteren Parts fand die Mannschaft aus der Wallensteinstadt allerdings weiterhin nicht. So markierte der Stand von 10 zu 9 den Pausenpfiff
Die tabellarische Situation war klar. Herzogenaurach könnte hier mit einem Sieg Altdorf den Platz an der Sonne entreißen und sich selbst alle Chancen auf den Meistertitel wahren. Altdorf begann den zweiten Spielabschnitt gut eingestellt und motiviert. Leider kam nun auch noch Pech hinzu und Herzogenaurach verstand es stets, die eigene Führung zu verteidigen. Beim Stand von 12 zu 11 wurde Abraham durch brutales Foulspiel am Erzielen des Ausgleichs gehindert. Dieser Moment war dann schließlich der Weckruf schlechthin für Altdorf. Pichlik nahm sich beherzt, aber etwas übermotiviert, zuerst der Situation an. Nach einem wortreichen Austausch an Höflichkeiten und einiger fester Händedrücke zwischen beiden Mannschaften stand je eine Rote Karte für die Heim- und die Gastsieben. Das so dringend benötigte Feuer loderte aber nun hell in den Herzen der Altdorfer. Angeführt von Th. Liebel und Mittelmann Dauphin, der, in der Manier eines Quarterbacks im American Football, mit seinen Läufen wunderschöne Tore erzielte, ging der designierte Meister mit 13 zu 14 in Führung und erkämpfte sich deren kontinuierlichen Ausbau. Der Treffer von Engelhardt zum 16 zu 20 war dann die Vorentscheidung. Dennoch gab Altdorf auch weiterhin keinen Millimeter nach und erkämpfte sich in diesem packenden Spiel die so wichtigen zwei Punkte.
SV Buckenhofen : TV 1881 Altdorf 9 : 21 (5 : 12)
Nach so einem außergewöhnlichen Spiel noch die Motivation zu finden, sich nach einer gut einstündigen Pause erneut aufzurappeln und nochmals Höchstleistung zu zeigen, ist an sich schon nicht ganz so einfach. In Zeiten des Smartphones wird dies noch erschwert durch die Möglichkeit, sich die Tabellenkonstellation live und direkt vor Augen zu führen. Und was da zu sehen war, war eine bereits feststehende, rechnerische Titelverteidigung, unabhängig vom Ausgang der Partie gegen den SV Buckenhofen. Aber die Mannschaft besann sich auf den letzten Spieltag der vergangenen Saison. Damals, bereits vor dem letzten Saisonspiel gegen eben jenes Buckenhofen vom Verband mit den Meisterdevotionalien bedacht, setzte es prompt die einzige Niederlage dieser Spielzeit. Altdorf hatte also noch etwas gut zu machen. Und die Mannschaft setzte dies auch hervorragend um.
Die Abwehr stand massiv wie in der zweiten Halbzeit des vorangegangenen Spiels, wurde aber nun deutlich weniger gefordert. Überfordert war der Gegner aber definitiv von „Speedy“ Abraham, der sage und schreibe sieben der zwölf Tore im ersten Durchgang erzielte. Die letzten 18 Minuten der Saison waren dann ein munteres Schaulaufen in höchst variablen Aufstellungen. Insbesondere die diversen Akteure, die sich auf der Mittelposition versuchen durften, sorgten für gute Stimmung in den eigenen Reihen. Die äußerst fair geführte Partie endete mit 21 zu 9 für den TV Altdorf, der sich damit, ohne jede Rechenspielerein, den Bayerischen Meistertitel 2019/2020 sicherte. Und dies wohlgemerkt bereits am 01.12.2019. Kurios, dass die Saison erst am 29.03.2020 endet. Der dieses Mal überaus lieblos erstellte Spielplan, auf jedem Turnier ein leidiges Gesprächsthema zwischen den teilnehmenden Mannschaften, will dies so. An dieser Stelle steht das klare Plädoyer für eine Rückkehr zum Hin- und Rückspielmodus.
Für die Alten Herren gilt es nun aber, den Blick nach vorne zu richten. Am 18.01.2020 steht in Baden-Württemberg das Kräftemessen mit sieben weiteren Meistern der Bundesländer an. Ob sich beispielsweise Berlin, Mönchengladbach oder doch die Mannschaft aus Altdorf am Ende Deutscher Meister 2020 (Ü32) nennen darf, werden Wille, Fitness, Kraft, Glück und Tagesform entscheiden. Die Vorfreude auf diesen Tag ist auf jeden Fall allen Altdorfern gewiss.
In eigener Sache richteten die Alten Herren eine große Bitte an die Sportfreunde des HC Sulzbach-Rosenberg, alles Menschenmögliche zu versuchen, das ebenfalls für den 18.01.2020 angesetzte Spiel gegen Altdorf doch noch zu verlegen, um unserer jungen Ersten Herren damit die Atmosphäre eines bundesdeutschen Handballturniers zu ermöglichen. Herzlichen Dank!
Die „AH“ bedankt sich bei ihren Familien, die sie ab und an zum Spielen raus lassen, bei allen Fans, die auch sonntags um 10:00 Uhr bei Auswärtsspielen anfeuern, unserem Vorstand Y. Krug, und allen, die es mit dieser tollen Mannschaft und unserem großartigen Verein halten.
Frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und ein (sportlich) erfolgreiches Jahr 2020 wünschen die bayerischen Meister:
David Dürndorfer, Thomas Klostermann, Joachim Brix, Frank Abraham, Tobias Pichlik, Mathias Kranz, Stefan Liebel, Thomas Liebel, Matthias Klostermann, Johannes Krasser, Andreas Putz, Markus Putz, Tobias Krasser, Michael Gatti, Matthias Groß, Marc Dauphin, Thorsten Tasotti, Heiko Engelhardt, Martin Link, Jens Schmitt und Stefan Bachmann