ALTDORF – Trotz ein­er 2:0‑Satzführung ver­spie­len die Vol­ley­bal­lerin­nen des TV Alt­dorf einen sich­er geglaubten Sieg
und ver­lieren gegen den Auf­steiger SSC Freisen mit 2:3. Spielführerin Katha­ri­na Schön: „Haben uns zu sich­er gefühlt“.

Die gute Nachricht: Zum ersten Heim­spiel der neuen Zweitli­ga­sai­son kamen rund 100 Zuschauer in die Dreifach­halle an die Alt­dor­fer Mit­telschule. Nach monate­langer, Pan­demie-bed­ingter Absti­nenz herrschte endlich wieder Heim­spielat­mo­sphäre. Die schlechte: Die Vol­ley­bal­lerin­nen des TV Alt­dorf überzeugten nur in den ersten bei­den Sätzen und ver­loren die Par­tie am Ende ver­di­ent gegen tapfer kämpfende Gäste des SSC Freisen.

Dabei begann die Par­tie am Sam­stagabend nach Plan, Alt­dorf war von Beginn an da und erspielte sich Punkt um Punkt. Die Annahme funk­tion­ierte gut, Zus­pielerin Ellen Heim­burg­er verteilte die Bälle präzise und set­zte gekon­nt ihre Angreiferin­nen Juliane KindKatha­ri­na Schön und Ali­na Hösch ein. Am Netz zeigten Sen­ta Fößel und Neuzu­gang Katarzy­na Stan­ic ihre Qual­itäten im Block. Fol­gerichtig entsch­ieden die Gast­ge­berin­nen den ersten Satz klar mit 25:14 für sich.

Im zweit­en Satz macht­en die Löwin­nen dann da weit­er, wo sie im ersten aufge­hört hat­ten: Konzen­tri­ert und mit guter Fel­daufteilung waren sie den Gästen aus dem Saar­land über­legen, mit 25:17 ging auch der zweite Durch­gang an den TV Alt­dorf. Ger­ade ein­mal 45 Minuten waren zu diesem Zeit­punkt gespielt, alles sah nach einem klaren und schnellen 3:0‑Heimsieg aus.

Altdorf gibt das Spiel aus der Hand

Was dann allerd­ings in der Alt­dor­fer Mannschaft geschah, gab vie­len Beobachtern in der Halle Rät­sel auf: Wie aus dem Nichts ver­lor das Team von Train­er Haitham Aleter den Faden, peu-à-peu über­nah­men die Gäste die Kon­trolle und kämpften sich zurück in die Par­tie. Mit 25:17 ging der dritte Satz an die Mannschaft aus Freisen, die nun Lunte gerochen hat­te und mit zunehmender Spiel­d­auer immer bess­er ins Spiel fand. Tak­tisch klug forcierte der Auf­steiger for­t­an die Auf­schläge auf Alt­dorfs Lib­era Stephanie Hof­mann, die nun, anders als in den ersten bei­den Sätzen, große Prob­leme in der Annahme hat­te. Unver­ständlich, dass Alt­dorfs Coach zu diesem Zeit­punkt nicht reagierte und Chris­tine Prügel ein­wech­selte, die ein­satzbere­it an der Seit­en­lin­ie stand.

In der Folge verkrampften die Alt­dor­ferin­nen zunehmend, nicht nur die Ord­nung ging mehr und mehr ver­loren, auch das Selb­stver­trauen schwand von Minute zu Minute. „Wir haben uns nach den ersten bei­den Sätzen zu sich­er gefühlt, so etwas darf uns nicht passieren“, resümierte Spielführerin Katha­ri­na Schön im Anschluss an die Par­tie. Zwar ver­suchte Aleter durch mehrere Auszeit­en, seine Spielerin­nen wachzurüt­teln, der Erfolg blieb jedoch aus. Nach­dem die Saar­län­derin­nen Satz vier für sich entsch­ieden hat­ten (25:19), krön­ten sie ihre famose Aufhol­jagd im Tie-Break und gewan­nen den entschei­den­den fün­ften Durch­gang mit 15:11.

Kom­menden Sam­stag ist der TV Alt­dorf zu Gast beim TV Wald­girmes. Für Alt­dorfs Coach Haitham Aleter wird es die Rück­kehr an alte Wirkungsstätte. In der ver­gan­genen Sai­son war der Syr­er für den TV Wald­girmes tätig und dort für die Geg­n­er­analyse verantwortlich.

Daniel Frasch