Am Sonntag, den 13.03.2022, traf der Spitzenreiter der Bezirksoberliga Ostbayern West auf die erste Herrenmannschaft des TV 1881 Altdorf. Das Spiel endete mit 29:21 für die SG.
Nach desolater Abwehrleistung im Spiel gegen Herzogenaurach, wurde der Akzent im Training sowohl auf die kollektive als auch individuelle Abwehreinstellung gelegt. Mit Disziplin und Fokus wollten die Wallensteiner sich Schritt für Schritt aus der Krise bewegen. Mit Auerbach kam hier genau der richtige Gegner, um befreit aufspielen zu können. Leider musste man auf Griebel, Tröster, Kopp und Lill verzichten.
Das Spiel begann mit einer Trauerminute für die Opfer im Ukrainekonflikt.
Als man nach 7 Minuten auf die Anzeige schaute, befürchtete der ein oder andere Zuschauer (vor Ort und auf Twitch) einen standesgemäßen Erdrutschsieg für Auerbach. Doch das Gegenteil war der Fall. Die Altdorfer Jungs standen im Kollektiv, motiviert und griffig in der Abwehr und eroberten sich einen Ball nach dem anderen. Stellte die offensive 5:1 Abwehr der SG die Altdorfer nur ca. 8 Minuten vor Probleme, musste man neidlos anerkennen, dass die Torhüterleistung des Auerbacher Torhüters über 60 Minuten überragend war. So entwickelte sich das Spiel über 6:4 und 10:8 in der 24. Minute. Doch trotz der Frustration, die verworfene 100%-ige mit sich bringen, blieben die Wallensteinstädter fokussiert und diszipliniert und hielten damit die positive Stimmung durchgängig auf einem hohen Niveau. Unverständlicherweise beklagte sich die Bank der Hausherren, trotz teilweise beruhigender Führung, lautstark und unterstellte bei Abwehraktion häufig vorsätzliche Unsportlichkeit, wobei das Spiel von beiden Seiten zu jedem Zeitpunkt sportlich umkämpft aber stets fair war. Dieses Verhalten zwang das Schiedsrichtergespann zu einigen Ermahnungen gegen die Auerbacher Bank und die „Men in Black“ kommunizierten dem ein oder anderen Auerbacher, dass man hier nicht beim Tischtennis sei, was für Belustigung auf Altdorfer Seite sorgte. Zur Halbzeit stand es 14:9 für Auerbach.
Nach dem Seitenwechsel sorgte die Rückraumachse Heisler, Sturm, Werner für viel Unordnung in der Hintermannschaft der Auerbacher. Die Kombination Sturm – Werner – Tor, die gegen Herzogenaurach noch wunderbar funktionierte, stotterte gegen Auerbach aber gewaltig. Doch sowohl Heisler als auch Sturm konnten durch gelungene 1:1 Aktionen oder saubere Anspiele an den Kreis wertvolle Akzente setzen, die dafür sorgten, dass man zu keinem Zeitpunkt chancenlos ins Hintertreffen geriet. Selbst bei einem 7‑Tore-Abstand (21:14) in der 43. Minute hatte kein Altdorfer das Spiel verloren gegeben. Das gute Entscheidungsverhalten und die daraus resultierenden Chancen waren einfach zu zahlreich. A. Hiller, der ein starkes Spiel lieferte, parierte in dieser Phase einige unhaltbare Bälle und man arbeitete sich Tor um Tor heran und als P. Pechtl in der 53. Minute zum 24:20 einnetze und Auerbach kurz darauf eine weitere Zeitstrafe hinnehmen musste, hatten die Altdorfer Hoffnung, noch einmal ganz nah ranzukommen. Leider vernagelte in dieser Situation zum wiederholten Mal der Auerbacher Schlussmann gänzlich sein Tor und parierte sowohl freie Durchbrüche über die Halbpositionen als auch Würfe vom freigespielten Kreisläufer. Die Hausherren spielten nun clever die Zeit runter und setzten sich sehenswert gegen die zum Spekulieren gezwungene Altdorfer Hintermannschaft durch. An diesem Tag hat die, in Summe, bessere Mannschaft gewonnen, wir freuen uns aufs Rückspiel am 10. April am Altdorfer Bleichanger, vielleicht ja schon in der neuen Halle mit funktionierenden Duschen und einem Buffet 😉
Die Altdorfer Jungs wurden mit stehenden Ovationen verabschiedet. Die kollektive Leistungsbereitschaft und gute Stimmung machen optimistisch, da man sich mit so einer Leistung wohl nicht vielen Gegnern in der Liga geschlagen geben muss. Am kommenden Donnerstag um 19.30 Uhr kommt es zum Aufeinandertreffen des Tabellenzweiten Niederlindach und den Wallensteinstädtern in der Grundschule in Altdorf. Mit dem Block 3C im Rücken erwartet die Altdorfer Handballgemeinde mit Sicherheit ein Leckerbissen, da man auch hier noch eine sportliche Rechnung aus dem Hinspiel zu begleichen hat.