Fotograf: Stephan Lehmphul 

Alt­dorf – Nach ein­er Siegesserie von vier gewonnenen Spie­len musste sich der TV SUSPA Alt­dorf in eigen­er Halle dem Tabel­len­zweit­en VC Wies­baden II im Tiebreak geschla­gen geben. In einem span­nen­den und hochk­las­si­gen Schlagab­tausch stand es nach 130 gespiel­ten Minuten 2:3 in Sätzen (18:25, 25:20, 15:25, 25:13, 12:15). Immer­hin kon­nten die TV-Löwin­nen gegen die Hes­sin­nen einen Punkt für die Tabelle behaupten.

Die Gäste aus der hes­sis­chen Lan­deshaupt­stadt bes­timmten im Auf­tak­t­satz klar das Geschehen durch ihre Kör­per­lichkeit und Präsenz am Netz. Die TV-Löwin­nen zeigten einen gehöri­gen Respekt vor dem Wies­baden­er Block und kon­nten nur sel­ten punk­ten, obwohl die eigene Annahme mit Lib­era Nad­ja Nawrat zuver­läs­sig agierte. Zwar kon­nte das Alt­dor­fer Sex­tett bis zum 14:15 gegen­hal­ten, trotz­dem gewann Wies­baden klar den Satz, in dem der TV sechs Auf­schläge vergeben hatte.

Im zweit­en Satz lieferte das TV-Sex­tett eine couragiert­ere und bis­sigere Gegen­hal­tung vor allem im Block­ver­hal­ten. Aus ein­er ver­lässlicheren Feld­ab­wehr her­aus kon­nten die TV-Punk­te­garan­ten Simona Dammer und Luisa Scholze deut­lich Akzente am Netz set­zen. Zum einen durch Schlaghöhe und sat­te Schlaghärte, zum anderen aber mit einem Blick für Angriff­sop­tio­nen. Am Satzende sig­nal­isierte die 18-jährige Nori­na Weiß, dass sie für wichtige Punk­te präsent ist. Mit einem 25:20 hat­te der TV  die Sätze ausgeglichen.

Die bei­den Folgesätze spiegel­ten den bish­eri­gen Spielver­lauf: Dom­i­nant präsen­tierte sich Wies­baden im drit­ten Satz. Alt­dorf war verun­sichert und gab die Punk­te viel zu schnell ab, obwohl TV-Zus­pielerin Prisca Jeschke ihre Angreiferin­nen vari­abel ins Spiel brin­gen  kon­nte. Wies­baden set­zte auf seine großen Net­zspielerin­nen und spielte die Ball­wech­sel fokussiert zu Ende. Das 15:25 war sehr deut­lich. Trotz­dem bracht­en die TV-Löwin­nen im vierten Satz die Energie auf, das Match noch ein­mal kip­pen zu lassen. Gle­ich am Satzan­fang kon­nte man mit 5:0 in Führung gehen. Etliche Nach­läs­sigkeit­en im Wies­baden­er Spiel gaben dem TV die Chance, die Führung auszubauen. Mit ein­er Energieleis­tung und einem 25:13 wurde der Tiebreak erreicht.

Die 22-jährige TV-Kapitänin Simona Dammer, nach dem Spiel erneut als MVP gekürt, zeigte in allen Sätzen als Diag­o­nal­spielerin, Mit­tel­block­erin, Haup­tan­nahme­spielerin und „Abwehrder­wisch“ eine Top-Leis­tung. Zufrieden bilanzierte sie nach dem Spiel: „Wir haben heute richti­gen Spaß gehabt.“ Und ange­sprochen auf Nad­ja Nawrats neue Lib­er­arolle meinte sie, es gebe „ihr per­sön­lich sofort Sicher­heit, wenn die Nad­ja in der Annahme neben mir steht.“

Der entschei­dende fün­fte Satz war als einziger Satz vol­lkom­men aus­geglichen. Kein Team kon­nte sich entschei­dend abset­zen. Beim Seit­en­wech­sel lag der TV 6:8 zurück. Die wichti­gen Big Points musste man den Hes­sin­nen überlassen.

TV-Zus­pielerin Prisca Jeschke sig­nal­isierte nach dem 2:3 und einem span­nen­den Match kein­er­lei Ent­täuschung: „In den let­zten sechs Spie­len ab Jan­u­ar sind wir als Team weit­er zusam­mengewach­sen. Das war heute zu sehen. Ger­ade unsere Jüng­sten, die Luisa Scholze und die Mag­dale­na Wil­helm, haben heute wirk­lich super gespielt.“ Alt­dorfs charis­ma­tis­che Chef­trainer­in Christy Swa­ger­ty ord­nete die Leis­tung ihrer TV-Löwin­nen ähn­lich ein: „Gegen ein Spitzen­team der Liga haben wir heute eine Top-Leis­tung gebracht. Und das erste Mal seit drei Jahren in mein­er Zeit in Alt­dorf gegen Wies­baden einen Punkt geholt.“ Und sie ergänzte noch: „Wenn die bei­den Müdigkeit­en im ersten Satz und am Ende des let­zten Satzes nicht gewe­sen wären, dann … die Mädels haben ein ver­rück­tes  Spiel abgeliefert.“

-Peter Voss-