Allgemein, Damen I, Volleyball
Fehlendes Selbstbewusstsein auf dem Feld
Veröffentlicht am 19. April 2024
Fotograf: Sportfoto Zink
Altdorf – Die Volleyballdamen des TV 1881 Altdorf kommen am
Ende dieser Saison nicht mehr so recht auf die Beine. Gegen die TG Bad Soden,
die man im Hinspiel noch mit 3:0 besiegt hatte, strauchelten die
Mittelfränkinnen um Kapitänin Kathi Schön nun das fünfte Mal in Folge. Recht
deutlich war am Ende das 0:3 (17:25, 14:25, 22:25).
Lediglich zu Beginn des Auftaktsatzes konnten die Altdorfer,
die stark ersatzgeschwächt antreten mussten, den Hessinnen Paroli bieten und
das Spiel offen gestalten. Besonders Diagonalspielerin Simona Dammer agierte in
Abwehr und Annahme stark und ergänzte im Zuspiel von hinten. Zu allem Überfluss
verletzte sich Altdorfs 18-jährige Zuspielerin Anna Wagner bei einer Netzaktion
am Knöchel.
Während der insgesamt nur 80 Minuten Spielzeit agierte der
Tabellenvierte Bad Soden sehr kompakt in Annahme und Abwehr. Mit einer
aufmerksamen Abwehrarbeit wurden die Altdorfer Angriffe regelmäßig entschärft.
Bei Bad Soden klappte jede Menge. Bei Altdorf häuften sich Zaghaftigkeit und
Abstimmungsprobleme. Im gesamten Spiel konnte sich der Altdorfer Block nur
zwei- bis dreimal durchsetzen. Selbst auf den eigenen Aufschlagdruck konnten
die Altdorfer nicht wie sonst in eigener Halle setzen.
Immerhin war nach dem Spiel von Altdorfs 29-jähriger Außenangreiferin
Julia Reich eine winzige Portion Optimismus zu hören. Erstmals zu Altdorfs MVP
gekürt, verwies sie darauf, dass „ich mich nach meiner Einwechslung wohl
gefühlt habe auf dem Feld, auch getragen von der Stimmung im Altdorfer Team“.
Und sie ergänzte: „Meine Aufschläge haben heute prima geklappt. Wir lassen den
Kopf nicht hängen. Drei Punkte in München sind für uns nächste Woche drin.“
Nachdenklich bilanzierte TV-Trainerin Christy Swagerty: „
Nach vier verlorenen Matches haben die Mädels heute auf dem Feld wenig
Selbstbewusstsein ausgestrahlt. Wir haben zu sehr gehofft, dass die anderen die
Fehler machen. Das reicht dann bei einem spielstarken Gegner, der zuletzt
positiv auftrumpfen konnte, einfach nicht. Trotzdem kann ich insgesamt mit dem
dritten Satz zufrieden sein.“
Die seit dem ersten Spieltag Langzeitverletzte Juliane Kind,
die seitdem als Scout und Organisatorin mit vor Ort in der Halle ist, schätzt
ihre eigene Gesundung verhalten positiv ein: „Es geht langsam voran. Ich habe
zu joggen angefangen. Im Training habe ich in dieser Woche erstmals wieder im
Stand, also ohne Sprung, Aufschlag und Annahme üben können.“ Zum aktuellen
Spiel merkte die Rekonvaleszentin an,
dass „Bad Soden richtig kompakt in Annahme und Abwehr stand und wir viel zu
wenig Power im Angriff gebracht haben“. Trotz aller Verletzten-Miseren und
einer aktuellen Niederlagenserie werden sich die Altdorfer TV-Damen nach zwei
weiteren Spieltagen mit einem ordentlichen mittleren Tabellenrang in der
Zweiten Bundesliga verabschieden.
-Peter Voss-