
Fotograf: Stephan Lehmphul
Altdorf – Im vorletzten Heimspiel der Saison besiegten die Damen des TV SUSPA Altdorf vor einer Rekordkulisse den TSV TB München mit einem standesgemäßen 3:1 (25:19, 25:23, 23:25, 25:21). Damen-Volleyball in der Zweiten Bundesliga-Süd erfährt bei Heimspielen in Altdorf einen immer größeren Zuspruch. Proppenvoll besetzt waren die Zuschauerränge in der Mittelschulhalle. Viele Zuschauer konnten die vier Sätze nur im Stehen verfolgen. Von den letzten acht Partien konnten die TV-Löwinnen sechs für sich entscheiden. Platz 4 konnte gesichert werden.
Im Auftaktsatz fabrizierte die Swagerty-Truppe zwar jede Menge Fehlaufschläge, trotzdem gelang es auch, mit vielen Aufschlag-Assen Punkte zu holen. Altdorfs Zuspielerin Prisca Jeschke konnte gleich zu Beginn mit Mathilda Dogu und Luisa Scholze auf zwei präsente Angreiferinnen setzen, die am Netz Druck machten und punkteten. Außerdem hat die TV-Crew auch wieder vermehrt Hinterfeldangriffe im Repertoire. Lange spektakuläre Ballwechsel mit Top-Abwehraktionen auf beiden Seiten endeten häufig mit dem Altdorfer Erfolg. Klar ging der erste Satz mit 25:19 an die Mittelfränkinnen.
Enger wurde es im zweiten Satz. Altdorf strauchelte zunehmend in schwache Annahmemomente hinein. Ab dem 6:6 konnte sich keines der beiden Teams ein paar Punkte absetzen. Bei 17:19 nahm Coach Swagerty Auszeit. Mit der Aufschlagserie von Außenangreiferin Nadja Nawrat wendete sich das Momentum. Die erst zu Beginn des neuen Jahres wieder einsatzbereite 22-jährige Nawrat ist von Spiel zu Spiel in besserer Form und wurde anschließend auch zur MVP-Akteurin gekürt. Mit 25:23 setzte sich Altdorf durch. Auf TV-Seite agierte die 25-jährige Mary Melczer als umsichtige Libera, meinte aber, dass „meine Libera-Arbeit heute schwierig war wegen des ständigen Sichtblocks der gegnerischen Spielerinnen beim Aufschlag.“ Sie bilanzierte: „Auch nach einigen Tiefs haben wir uns heute immer wieder herausgespielt.“
Im dritten Satz machte sich Altdorf das Leben schwer, indem es in Annahme und Sicherung nicht normales Niveau erreichte. Wieder wurden zu viele Aufschläge neben das Feld oder dahinter gesetzt. Einige Punkte aus Altdorfer Sicht wurden zu schnell abgegeben. Zu viele eigene Angriff landeten knapp im Aus. Die Münchnerinnen wurden so aus ihrer eigenen Annahme heraus immer sicherer und entschieden den Satz knapp mit 25:23 für sich.
Ähnlich eng ging es im vierten Satz zu. Nun standen die TV-Spielerinnen aber mit einer ganz anderen Körpersprache auf dem Volleyball-Karree. Mathilda Dogu drosch Power-Aufschläge ins Münchner Annahme-Feld und setzte auch einfühlsame Roll-Shots knapp hinters Netz. Und TV-Mittelblockerin Simona Dammer holte in der Crunchtime mit ihrer Energie wichtige Big Points für ihr Team. Vorher hatte sich Altdorf Punkte aus der Feldabwehr und im aufmerksamen Mittelblock verdient. Mit 25:21 wurde der Siegeswillen der TV-Löwinnen belohnt.
Die noch 17-jährige und 1,81 m große Mittelblockerin Magdalena Wilhelm meinte nach dem Match: „Im Hinspiel in München waren wir noch überlegener. Die haben als Tabellenvorletzter gewaltig zugelegt in der Rückrunde.“ Und ergänzte: „Letztlich haben wir Altdorfer immer wieder als Team zusammengefunden. In unserer Rückrunde haben alle so was wie Siegermentalität gefunden.“ Zum Ende ihrer dritten Saison als Trainerin in Altdorf verwies die 39-jährige TV-Trainerin Swagerty darauf, dass „die Münchnerinnen heute zusätzlich drei erfahrene Spielerinnen in den eigenen Reihen hatten. Das hat es schwer gemacht.“ Und verglich:„Aber wir hier in Altdorf haben in dem Moment der Saison auch drei Führungsspielerinnen. Unsere ´leaders´ sind Kapitänin Simona Dammer, Zuspielerin Prisca Jeschke, die Ruhe und Stabilität aufs Feld bringt, und die Nadja, die immer besser wird und gut ist für die Stimmung im Team.“
-Peter Voss-