Zwei Zen­time­ter haben ihn 1972 berühmt gemacht: Klaus Wolfer­mann. Der Speer­w­er­fer kon­nte damals bei den Olymp­is­chen Spie­len seinen let­tis­chen Rivalen knapp übertrumpfen. Jet­zt ist Klaus Wolfer­mann, gebür­tiger Alt­dor­fer, im Alter von 78 Jahren in der Nacht zum Mittwoch 18.12.2024 verstorben.

Der TV 1881 Alt­dorf, Bay­ern und die gesamte Sportwelt trauert um Klaus Wolfer­mann, einen wahren König des Sports. Mit großer Bestürzung haben wir vom Tode von Klaus Wolfer­mann erfahren. Er hat den Speer­wurf geprägt wie kaum ein ander­er. Klaus Wolfer­mann war eine echte Sportle­gende aus dem Nürn­berg­er Land, der mit sein­er Leis­tung die ganze Welt beein­druck­te. Durch seinen Olympiasieg 1972 in München und den Speer­wurf-Wel­treko­rd 1973 machte sich Klaus Wolfer­mann unsterblich. Sein Leben war der Sport, aber sein Wirken reichte weit über Titel und Reko­rde hin­aus. Klaus Wolfer­mann hat­te vor allem ein großes Herz für seine Mit­men­schen. Er engagierte sich jahrzehn­te­lang im sozialen Bere­ich für Kinder und Kranke und unter­stützte andere Sportler, denen es nicht so gut ging, etwa als Son­der­botschafter für die Spe­cial Olympics.

Klaus Wolfer­mann war ein großer Sports­mann, ein Mut­mach­er und ein echt­es Vor­bild. Zahlre­iche ältere TV Alt­dorf Mit­glieder hat­ten Ihm per­sön­lich ken­nen­gel­ernt u.a. der Ehren­spielführer der Fre­itags­kick­er und langjähriger Weg­be­gleit­er beim Hand­ball Wern­er Moeller, der tief betrof­fen ist. Der TV 1881 Alt­dorf und Bay­ern wer­den Klaus Wolfer­mann ein ehren­des Andenken bewahren. In Gedanken sind wir bei sein­er Familie.“

Klaus Wolfer­mann wurde in Alt­dorf im Kreis Nürn­berg­er Land geboren. Sein Vater Abra­ham war Turn­er beim TV Alt­dorf, wo Klaus als Kind eben­falls mit dem Tur­nen begann, dann aber zum Hand­ball wech­selte, wo er gle­ich mit seinem kräfti­gen und ziel­ge­nauen Wurf auffiel. In der Leich­tath­letik war er zunächst als Mehrkämpfer aktiv, bevor er sich nur noch dem Speer­wurf wid­mete, und zwar beim Werksvere­in SV Siemens Nürn­berg. Zwis­chen 1969 und 1974 war er sechs­mal nacheinan­der deutsch­er Meis­ter. Olympia 1976 ver­passte er wegen ein­er Armver­let­zung. Das Speer­w­er­fen war zwei Jahre später passé. Doch Wolfer­mann blieb dem Sport treu — als Bob­fahrer. Auch beru­flich fing Wolfer­mann immer wieder neu an: Erst ist er Werkzeug­mach­er, dann Sportlehrer, nach seinen Erfol­gen wird er Mar­ket­ing- und PR-Chef bei Puma. 2001 grün­det er dann mit sein­er Frau eine eigene Vermarktungsagentur.

Lieber Klaus — Ruhe in Frieden.

Ger­hard Schneider