Fotograf: Stephan Lehmphul
Altdorf – Der Start ins neue Jahr war den Volleyballerinnen des TV 1881 Altdorf bereits am vergangenen Wochenende durch einen 3:1 Sieg über SV Karlsruhe-Beiertheim formidabel gelungen. Beim nun eigentlichen Rückrundenauftakt mit der Partie gegen den TV 05 Waldgirmes mussten die TV-Löwinnen wie schon im Hinspiel eine Niederlage kassieren. Das 1:3 (14:25, 25:20, 18:25, 21:25) war eindeutig. Gegen die physisch starken Hessinnen aus dem Lahn-Dill-Kreis war vor gut besuchter Heimkulisse wenig zu holen.
Im Auftaktsatz präsentierten sich die TV-Löwinnen scheu, wackelig und vorsichtig gegen einen dominant auftrumpfenden Tabellenzweiten. Zwar setzte TV-Zuspielerin Anna Lehmphul ihre Angreiferinnen variabel ein, aber Waldgirmes zeigte sich in konzentrierter Formation mit einem soliden Annahmespiel. Altdorfs Block wurde zu selten geschlossen, so dass der Ball zu oft durch die Nahtstellen ging. Waldgirmes setzte sich schnell ab und punktete klar mit 25:14.
Lediglich im zweiten Satz konnten die TV-Löwinnen auf Augenhöhe mithalten. Eine erste Punkteführung von 9:7 konnte gehalten und ausgebaut werden. Die 20-jährige Zuspielerin Prisca Jeschke verstand es, mit ihrem Team in der Crunchtime sogar die Führung zu stabilisieren. Dabei setzte Mittelblockerin Romy Holmgren am Netz wichtige Akzente. Erneut eine Top-Leistung zeigte Mittelblockerin Simona Dammer durch Sicherungsarbeit, Blockarbeit, Zuspiel und Einbeiner-Angriffe von der Außenposition. Nach dem Spiel erneut zur MVP-Akteurin gekürt, konnte sie entscheidende Big Points zum 25:20 Satzende beitragen.
In den beiden Folgesätzen trumpften die Mittelhessinnen zwingender und dynamischer auf als die gelegentlich überforderten TV-Damen. Zu viele Einzelfehler auf Altdorfer Seite verhinderten ein dauerndes Gegenhalten. Währenddessen steckte Waldgirmes seine eigenen häufig eingestreuten Aufschlagfehler locker weg und setzte sich mit präzisen Pässen und schnellem Angriffsspiel immer wieder durch. Ihre beiden Angreiferinnen Leonie Amann (spätere MVP) und Benja Lensing waren von Altdorf nicht in den Griff zu bekommen.
TV-Zuspielerin Prisca Jeschke, in der dritten Saison in Altdorf, meinte nach dem 1:3: „Wir haben im vierten Satz zu spät mit der Aufholjagd begonnen. Die Chancen – sieben verschlagene Aufschläge im vierten Satz – haben wir nicht nützen können.“ Und sie ergänzte: „ In den vielen superlangen Ballwechseln hatten die Hessinnen immer ihre Nasen vorne, weil wir zu brav waren, vielleicht auch dem Spieltempo nicht gewachsen waren.“
Die 38-jährige TV-Cheftrainerin Christy Swagerty bilanzierte nach dem Spiel nicht nur negativ: „immerhin haben wir gegen den Tabellenzweiten einen Satz geholt. Das war schwer genug. Trotzdem haben wir heute im Angriff viel zu wenig hinbekommen.“ Mit einem Blick auf die Zweitligatabelle blickt sie optimistisch auf die verbleibenden 11 Spiele: „Mit 17 Punkten haben wir Anschluss an das Mittelfeld. Und wir haben einen Spirit, um noch viele Punkte zu holen. Da bin ich mir sicher.“
-Peter Voss-