Am Sam­stag, 18.01.2020, fand zum vierten Mal die deutsche Hand­ballmeis­ter­schaft der Ü32 Senioren statt. Als Titelvertei­di­ger war es die HT Uhin­gen-Holzhausen dieses Turnier auszuricht­en. Die “Alten Her­ren” des TV 1881 Alt­dorf reis­ten als bay­erisch­er Meis­ter bere­its am Fre­itag über die Lan­des­gren­ze nach Baden-Würt­tem­berg in das beschauliche Uhin­gen nahe der Hand­ball­hochburg Göp­pin­gen und ver­lebten einen entspan­nten Abend in einem hiesi­gen Hotel.

Nach dem gemein­samen Früh­stück ging es quer durch den Ort in die malerisch gele­gene Halden­berghalle. Im Turnier­modus mit zwei Grup­pen a vier Mannschaften ver­voll­ständigten der TSV Rud­low Berlin und der TV Büchenau die Gruppe der Wal­len­ste­in­städter, die um 10 Uhr mor­gens das bun­des­deutsche Kräftemessen mit der Par­tie gegen HT Uhin­gen-Holzhausen eröffnete.

Der­weil bestiegen in der Heimat die Alt­dor­fer Fans den eigens angemieteten Fan­bus oder trafen sich in pri­vat verabre­de­ten Fahrge­mein­schaften und macht­en sich in großer Zahl nach Rich­tung Uhin­gen. Mit cir­ca 70 bis 80 Schlacht­en­bumm­lern aus der Wal­len­ste­in­stadt stellte der TVA an diesem Tag die mit Abstand größte, und auch lauteste, Fan­gruppe in der Halden­berghalle. Gewohnt großar­tig, stim­mge­waltig, lei­den­schaftlich und lei­dens­fähig tru­gen sie zur einzi­gar­ti­gen Atmo­sphäre an diesem Turnier maßge­blich bei.

HT Uhin­gen-Holzhausen : TV 1881 Alt­dorf   11 : 13

Das Spiel gegen den dop­pel­ten Titel­träger und amtieren­den Cham­pi­on begann sehr zer­fahren. Die Män­ner aus dem Franken­land hat­ten große Anpas­sungss­chwierigkeit­en an das im benach­barten Bun­des­land ver­wen­dete Spiel­gerät. Mit einem der­ar­ti­gen Luft­druck und Haft­mit­tel­ge­brauch kam Alt­dorf von Beginn an nicht gut zurecht und sollte dieses Manko auch über das gesamte Turnier nicht able­gen. So brauchte es eine län­gere Phase des Abtas­tens bei­der Man­naschaften bis sich die Par­tie auf das Niveau hob, das im Vor­feld zu erwarten war. Alt­dorf holte sich im Abwehrver­bund die Sicher­heit für das eigene Spiel und über Tre­f­fer von Abra­ham und Liebel einen zwei Tore Vor­sprung. Dass dieser über den gesamten Spielver­lauf vertei­digt wer­den sollte, war vor allem Tor­wart Dürn­dor­fer zu ver­danken. Mit Präsenz und Rou­tine war er der große und notwendi­ge Rück­halt für die gesamte Mannschaft und erre­ichte bemerkenswerte Quote an abgewehrten Bällen. Die Tore von Dauphin und Groß macht­en den Deck­el drauf und Spielführer Liebel machte mit der let­zten Aktion des Spiels den Hak­en hin­ter das Ergeb­nis. Unter dem tosenden Applaus des Alt­dor­fer Anhangs gin­gen die Spiel­er in eine knapp dreistündi­ge Pause.

Im zweit­en Spiel der Gruppe kon­nte die Mannschaft von Rudow Berlin sich klar gegen Büchenau durch­set­zen und erzielte mit einem End­stand von 19:12 ein beachtlich­es Ergeb­nis bei ein­er Spiel­d­auer von nur zweimal fün­fzehn Minuten.

TV 1881 Alt­dorf : TV 1898 Büchenau  9 : 11

Die Mannschaft aus Büchenau war nach der Auf­tak­t­nieder­lage gegen Berlin bere­its unter Zugzwang und damit nicht zu unter­schätzen. Alt­dorf begann dieses Mal druck­voll und kon­nte über T. Krass­er auf Linksaußen schnell eine 3 zu 1 Führung erzie­len. Was sich auf andere Mannschaft beruhi­gend aus­gewirkt hätte, hat­te lei­der für Alt­dorf eine tox­is­che Wirkung. Alle Akteure ver­loren kom­plett den Faden und luden den Geg­n­er regel­recht zur Aufhol­jagt ein. Dass man nach 10 Minuten des Sys­temab­sturzes zur Pause nur mit zwei Toren im Hin­tertr­e­f­fen lag, vergibt auch an den Geg­n­er nicht das Prädikat Über­mannschaft. Nach ein paar Minuten der Beruhi­gung während der Hal­bzeit begann Alt­dorf wieder konzen­tri­ert­er und kon­nte sich einige erstk­las­sige Möglichkeit­en erspie­len. Der Umstand, dass auch aus den besten Wur­fgele­gen­heit­en jedoch keine Tore erzielt wur­den, nagte dann wieder an Spielfluss des TVA. Die Impulse von der Bank ver­pufften genau­so wie ele­mentare Dinge wie Fan­gen und Passen. Kein einziger Spiel­er ergab sich seinem Schick­sal. Im Gegen­teil, getra­gen von den Fans auf den Rän­gen wollte Alt­dorf das Spiel noch umbiegen und den Sieg erzwin­gen. Es sollte aber nicht mehr sein. Die eigene Leis­tungss­chwankung war nicht mehr zu kom­pen­sieren und man musste sich dem TV Büchenau geschla­gen geben.

TSV Rudow Berlin : TV 1881 Alt­dorf 14:9

Da Rudow Berlin sich auch gegen das HT Uhin­gen-Holzhausen durchge­set­zt hat­te, hat­te sich an der Aus­gangslage nach der eige­nen Nieder­lage gegen Büchenau nur geän­dert, dass Alt­dorf nun gegen Berlin mit sechs Toren Dif­ferenz siegen musste, statt mit einem, um in das Finale einzuziehen. An manchen Tagen wäre dies wohl mach­bar, an diesem Tag war man aber weit davon ent­fer­nt. Alt­dorf spielte zwar eine gute Par­tie gegen die Haupt­städter kon­nten dem kom­menden Deutschen Meis­ter aber nie gefährlich wer­den. Zu groß war die indi­vidu­elle Klasse, die Berlin mit nach Süd­deutsch­land gebracht hat. Gespickt mit Spiel­ern mit (zweit­er) Bun­desli­gaer­fahrung und kör­per­lich den Wal­len­ste­in­städter klar über­legen, fand die Par­tie mit Berlin den ver­di­en­ten Sieger, der damit in das Finale ein­zog. Da man aber zu kein­er Zeit auf­gab, Dürn­dor­fer wieder zahlre­iche Berlin­er Großchan­cen vere­it­elte und man aus ein­er funk­tion­ieren­den Abwehr her­aus mit guten Spielzü­gen zu ver­di­en­ten Tor­erfol­gen kam, ver­ab­schiedete sich der TV Alt­dorf erhobe­nen Hauptes aus dem Turnier. Für einen Gänse­haut­mo­ment sorgte der eigene Anhang, der die Mannschaft mit ste­hen­den Ova­tio­nen verabschiedete.

Das Finale gegen den Sieger der Gruppe B, den SV Vai­hin­gen, entsch­ied Rudow Berlin dann klar und hochver­di­ent für sich und nimmt damit den Titel des deutschen Meis­ters mit nach Berlin. Als bere­its fest­ste­hen­der bay­erisch­er Meis­ter kam dieser Umstand Alt­dorf nicht ganz ungele­gen und man lies den sym­pa­this­chen Haupt­städtern die volle Unter­stützung von der Tribüne aus zukom­men. Berlin ist schließlich immer eine Reise wert…

Die Mannschaft bedankt sich im Namen des gesamten TV Alt­dorf bei den Sportkam­er­aden der HT Uhin­gen-Holzhausen für Aus­rich­tung und Organ­i­sa­tion dieses großar­ti­gen und abso­lut gelun­genen Hand­ballfests. Wir sehen uns hof­fentlich irgend­wann wieder! Auch wenn der Alt­dor­fer Hand­ball­sport bekan­nt für seine sen­sa­tionellen Fans und Anhänger ist, die “Alten Her­ren” ste­hen eurem Sup­port noch immer sprach­los, ehrfürchtig und tief gerührt gegenüber. “Nur der TVA!”.

Unsere Far­ben hiel­ten hoch:

David Dürn­dor­fer, Thomas Kloster­mann, Joachim Brix, Frank Abra­ham, Tobias Pich­lik, Math­ias Kranz, Ste­fan Liebel, Thomas Liebel, Matthias Kloster­mann, Johannes Krass­er, Andreas Putz, Markus Putz, Tobias Krass­er, Michael Gat­ti, Matthias Groß, Marc Dauphin, Thorsten Tasot­ti, Heiko Engel­hardt, Mar­tin Link und Ste­fan Bachmann