19.10.2024 Mintraching/Neutraubling II – Damen I 29:31

Am ver­gan­genen Sam­stag trat die Damen I zu ihrem zweit­en Auswärtsspiel der Sai­son bei Mintraching/Neutraubling II an. Nach ein­er starken und kon­tinuier­lichen Leis­tung siegen die Alt­dor­ferin­nen mit 29:31 und sich­ern sich Tabel­len­patz 5.

Aus den zwei let­zten Spie­len hat­te man gegen zwei erwartet starke Geg­n­er, näm­lich Erlan­gen-Bruck und den HC Erlan­gen, keine Punk­te ver­buchen kön­nen. Und obwohl die Damen keine schlechte Leis­tung in diesen Spie­len gezeigt hat­ten und gegen diese Mannschaften nicht zwin­gend Punk­te holen mussten, so blieb doch der unschöne Nachgeschmack, dass man sich unter Wert verkauft hat­te. Demen­sprechend deut­liche Worte fan­den die Train­er in der ver­gan­genen Woche für ihr Team. Es galt, die Fehler abzustellen, den Kopf einzuschal­ten und – wie vor Saison­start als Ziel fest­gelegt – die Schwächep­hasen im Spielver­lauf zu min­imieren. Dementsprechend motiviert und lechzend nach Wiedergut­machung machte das Team sich auf den Weg nach Mintraching.

Da die Coach­es Mar­co Hiller und Domenic Volz auf­grund ein­er Par­tie ihrer eige­nen Her­ren­mannschaft erst kurz vor Anpfiff zur Mannschaft stoßen soll­ten, lag es an Ath­letik­train­er Robin Rohr, die Mannschaft auf das Spiel einzustellen. Die let­zten Punk­te hat­te man gegen Mintraching/Neutraubling im Jahr 2020 errin­gen kön­nen und die darauf­fol­gen­den Nieder­la­gen waren meist sehr schmerzhaft für das Selb­stver­trauen, da die Heim­mannschaft ihre Geg­n­er gerne mit tem­por­e­ichen Angrif­f­en über­rollte. Die Ansage war also klar: Keine unvor­bere­it­eten Abschlüsse und ein schnelles Rück­zugver­hal­ten waren essen­ziell, wenn man hier heute etwas reißen wolle.

Das Spiel begann als ein tem­por­e­ich­er Schlagab­tausch. Vorne kamen die Damen durch gut aus­ge­spielte Angriffe zu erfol­gre­ichen Torab­schlüssen. In der Abwehr jedoch machte man den Geg­ner­in­nen den Weg durch die eige­nen Rei­hen zunächst zu ein­fach. Nach 6 Minuten Spielzeit stand es bere­its 5:5. Eine kleine Anpas­sung der Abwehrauf­stel­lung brem­ste dieses Wettsch­ießen ein wenig ab. Bis zur 16. Minute blieben bei­de Mannschaften weit­er­hin auf Augen­höhe (6:6, 7:7, 8:8), bis eine Zeit­strafe gegen die Heim­mannschaft die erste Wende in dieser Par­tie brin­gen sollte. Durch einen Lauf von vier Toren set­zte sich der TV Alt­dorf ein erstes Mal zu ein­er Führung von 9:13 ab. Eine Mis­chung aus freiem Spiel unter Druck­auf­bau, Einze­lak­tio­nen und Spielzü­gen ver­lieh dem Alt­dor­fer Angriff eine Unberechen­barkeit, mit der sich die defen­sive Abwehr der Geg­ner­in­nen schw­er tat. Gekrönt wurde dieses Angriff­sspiel von einem Tor von Vanes­sa Liebel: Nach langer Ver­let­zungspause bestritt sie ihr erstes Punk­t­spiel seit Früh­jahr 2023 und meldete sich mit einem unhalt­baren Gewaltwurf exakt in die rechte obere Ecke zurück in der Bezirk­soberli­ga. In der Abwehr gelang es allerd­ings in dieser Spiel­phase nicht immer, die flinken Spielerin­nen Mintra­ch­ings in den Griff zu bekom­men. So kon­nten die Alt­dor­ferin­nen sich in der ersten Hal­bzeit nicht langfristig weit­er abset­zen und es ging beim Stand von 15:20 in die Halbzeitpause.

Chef-Coach Mar­co Hiller zeigte sich zufrieden mit der Leis­tung sein­er Mannschaft. Das Spiel war größ­ten­teils fehler­frei geblieben. Jet­zt galt es, diese Konzen­tra­tion in der zweit­en Hal­bzeit weit­er aufrecht zu erhalten.

Unglück­licher­weise kon­nte diese Anweisung zu Beginn der zweit­en Hälfte nicht umge­set­zt wer­den. Unge­nauigkeit schlich sich in die Abschlüsse und brachte die Torhü­terin der Heim­mannschaft langsam ins Spiel. Somit kon­nte sie durch lange Pässe das Kon­ter­spiel – die große Stärke von Mintraching/Neutraubling – endlich ausspie­len. Die Gast­ge­berin­nen bestraften jeden unge­nauen Wurf sofort mit schnellen Gegen­toren und erar­beit­eten sich in Minute 39 den Anschlusstr­e­f­fer zum 20:21. Doch dabei sollte es nicht bleiben: Mit neu geweck­ter Hoff­nung kämpfte sich das schnelle Heimteam in Minute 45 zu ein­er Zwei-Tore-Führung von 27:25. Obwohl manch Ein­er geglaubt haben mochte, dass sich nun die Ver­gan­gen­heit wieder­holen würde, behielt der TVA jedoch einen kühlen Kopf. Eine solide und wach arbei­t­ende Abwehr, ange­führt von ein­er her­aus­ra­gen­den Torhü­terin Miri­am Karg, ließ in den let­zten 15 Minuten des Spiels nur zwei weit­ere Gegen­tr­e­f­fer zu. Karg hielt in dieser entschei­den­den Schlussphase mehrere freie Würfe, sowohl zen­tral als auch von den Außen­po­si­tio­nen und einen Sieben­meter. Damit war sie ein unverzicht­bares Fun­da­ment des let­zten Auf­bäu­mens der Wal­len­ste­in­städ­terin­nen. Die Emo­tio­nen kocht­en sowohl auf der Bank als auch auf der Tribüne über, als man sich in Minute 52 die Führung zurück­holte (28:29). Die let­zten Minuten ver­liefen für diese Par­tie ungewöhn­lich tor­los und daher unerträglich span­nend. Alt­dorf ließen sich jedoch nicht aus der Ruhe brin­gen und spielte die Begeg­nung abgek­lärt zu Ende. Lena Vogel erhöhte in Minute 53 zu ein­er Zwei-Tore-Führung, welche die Mannschaft bis zum Ende hal­ten sollte. Vogel, an diesem Tag Alt­dorfs beste Torschützin mit 6 Toren, überzeugte in der Par­tie über 60 Minuten nicht nur durch eine Abgek­lärtheit und stetige Gefahr in Alt­dorfs Angriff­sspiel, son­dern auch durch eine wache und robuste Abwehr. Bei Ertö­nen des Schlussp­fiffs stand es 29:31 und eine rote Welle der Euphorie schwappte über das Feld. Die Spielerin­nen fie­len sich in die Arme, Chef-Coach Hiller brüllte seine Freude hin­aus und durfte mit seinem Kol­le­gen Domenic Volz – bei­de noch immer in ihren eige­nen Spiel­er­trikots – an diesem Tag einen Dop­pelsieg feiern. Hat­ten sie sich doch erst vor weni­gen Stun­den mit einem Sieg bei Nabburg/Schwarzenfeld auf Platz 2 ihrer eige­nen Tabelle gekämpft und waren danach direkt zum Spiel ihrer Damen geeilt.

Die jahre­lange Siegessträhne, welche Mintraching/Neutraubling gegen den TV Alt­dorf aufrechter­hal­ten kon­nte, ist also endlich been­det. Die Damen nehmen mit diesem Sieg ihren Platz auf Rang 5 der Tabelle ein. Nach einem spiel­freien Woch­enende treten die Damen in den darauf­fol­gen­den Begeg­nun­gen gegen die aktuellen Schlus­slichter ihrer Tabelle an. Und auch wenn der let­zte Sieg zu Recht Selb­stver­trauen für die kom­menden Spiele geben soll, so darf man diese Geg­n­er doch nicht unter­schätzen. Jet­zt gilt es, die gezeigte Leis­tung und Konzen­tra­tion kon­stant weit­er abzu­rufen, um die Tabel­len­po­si­tion weit weg von den Abstiegsrän­gen zu festigen.

Für Alt­dorf spielten:

Miri­am Karg (TW), Rose-Marie Fed­er (TW), Ele­na Melero Vil­la­muza (3), Marie Jäger (2), Vanes­sa Liebel (3), Jes­si­ca Wern­er (1), Melanie Häusler (3), Miri­am Fed­er (4), Petra Übelmess­er (2), Julia Brix (3), Judith Siems (3), Manuela Wenst (1), Lena Vogel (6).