Ausgeruht, aber ohne Rhythmus — Gelingt den Löwinnen die Revanche?
Veröffentlicht am 3. Mai 2021
Die Zweitliga-Volleyballdamen des TV Altdorf empfangen im letzten Heimspiel der Saison Rote Raben Vilsbiburg II. Wo die Mannschaft aktuell steht, ist wegen der zweiwöchigen Quarantäne aber nur schwer einzuschätzen.
Vier Wochen ist es her, als Altdorfs Volleyballerinnen zum letzten Mal bei einem Punktspiel in der Halle standen – und feierten. Im bayerischen Derby gegen den TV Planegg-Krailling setzte sich die Mannschaft von Trainer Milan Dörnhöfer Ende März glatt mit 3:0 durch und sicherte sich damit den siebten Sieg in der laufenden Saison. Mittendrin in der Jubeltraube im Anschluss an die Partie war damals auch Alina Hösch. Mit wichtigen Punkten in heiklen Spielsituationen hatte die Altdorfer Diagonalspielerin großen Anteil am Heimsieg der Löwinnen. Jetzt ist klar: Es war die vorerst letzte Partie für Altdorfs Rückennummer 4.
Kurze Zeit später erkrankte Hösch am Corona-Virus, leichte Symptome zu Beginn entwickelten sich zu ernsthaften Beschwerden. Kopf- und Halsschmerzen, starker Husten, Schüttelfrost, Antriebslosigkeit und heftige Kreislaufprobleme rafften sie temporär dahin. „Als ich aus der Wanne gestiegen bin, hat es mich umgehauen. Mir wurde einfach schwarz vor Augen. Anschließend lag ich sechs Tage am Stück wirklich nur herum, konnte und wollte mich kaum bewegen und war völlig kraftlos und antriebslos. Bei der kleinsten Kopfbewegung habe ich gedacht, wieder umzukippen“, sagt sie im Interview mit dem Boten vor einigen Tagen.
Nur kein Risiko eingehen
Zwar ist die 24-Jährige mittlerweile wieder wohlauf, ins Spielgeschehen eingreifen wird sie in dieser Saison jedoch nicht mehr. Zu groß ist ihre Sorge vor Spätfolgen der Virusinfektion, erst nach eingehenden Untersuchungen wird sie in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit einsteigen. Die gute Nachricht: Niemand anderes aus der Mannschaft hat sich mit dem Coronavirus infiziert, weder die Mitspielerinnen, noch das Trainer- oder Betreuerteam. Die 14-tägige Quarantäne, in die sich das Team umgehend nach Höschs positivem Testergebnis begeben hatte, musste dennoch ausgesessen werden.
Dementsprechend schwer lässt sich der Leistungsstand der Altdorfer Truppe vor dem letzten Heimspiel gegen Rote Raben Vilsbiburg II am Samstagnachmittag (15 Uhr) einschätzen. Gemeinsamer Trainingsbetrieb war zwei Wochen lang überhaupt nicht möglich, die Spielerinnen hielten sich mit individuellen Übungen in den eigenen vier Wänden fit. Klar ist jedoch: Die Partie gegen die Gäste aus Niederbayern wird eine Partie auf Augenhöhe, mit 18 Punkten aus 23 Partien belegen die Raben Platz zwölf und rangieren damit drei Plätze hinter dem TV Altdorf.
Das Hinspiel bei den Niederbayern hatten die TV-Damen in einem Fünf-Satz-Krimi mit 2:3 abgegeben. Zur wertvollsten Spielerin auf Seiten der Altdorfer wurde damals Alina Hösch gewählt – zumindest das wird sich am kommenden Samstag nicht wiederholen.
Nachholtermine sind fraglich
Ob, und wenn ja, wann die beiden, coronabedingt ausgefallenen Partien gegen Allianz MTV Stuttgart II und die TG Bad Soden noch nachgeholt werden, ist aktuell noch offen. In der kommenden Woche trifft sich der Verband und entscheidet darüber, wie mit den ausstehenden Partien in der 2. Volleyball-Bundesliga der Damen verfahren wird. Nachdem der Regelabstieg in dieser Saison bereits vor mehreren Wochen offiziell ausgesetzt wurde, sind die Partien aus sportlicher Sicht nicht mehr von allzu großer Bedeutung. Bestreiten würde sie die Altdorfer Mannschaft dennoch gerne.
PV, DF