„Haben die entscheidenden Bälle nicht durchgebracht“

ALTDORF – Alt­dorfs Zweitli­ga-Vol­ley­bal­lerin­nen zeigen gegen Rote Raben Vils­biburg II über weite Streck­en eine dürftige Vorstel­lung und ver­lieren im let­zten Heim­spiel ver­di­ent mit 1:3.

Wie bere­its im Vor­feld der Par­tie befürchtet, haben die drei spiel­freien Wochen in der Vol­ley­ball-Mannschaft des TV Alt­dorf Spuren hin­ter­lassen: Wegen ein­er Coro­na-Infek­tion im Team (wir berichteten) musste sich die gesamte Truppe 14 Tage in häus­liche Quar­an­täne begeben und hat – das wurde Sam­sta­gnach­mit­tag deut­lich – dabei ihren Spiel­rhyth­mus ver­loren. Gegen den Tabel­len­zwölften Rote Raben Vils­biburg II set­zte es im let­zten Heim­spiel der Sai­son eine ver­di­ente 1:3‑Niederlage (29:27, 24:26, 17:25, 18:25), zu sel­ten schafften es die Gast­ge­ber, an die zulet­zt gezeigten, starken Leis­tun­gen (zwölf Punk­te aus den ver­gan­genen sechs Par­tien) anzuknüpfen.

In den bei­den ersten Spiel­sätzen war es eine aus­geglich­ene Begeg­nung auf Augen­höhe. Die Roten Raben began­nen jew­eils konzen­tri­ert­er und hat­ten mit Michaela Berta­lan­ic eine überzeu­gende Lib­era, die viele Auße­nan­griffe der Alt­dor­fer Damen entschärfte und deren Bälle koor­diniert im Spiel hielt. Bei­de Team leis­teten sich jedoch viele Auf­schlags­fehler. Trotz­dem erar­beit­ete sich der TVA auf­grund ein­er Auf­schlagserie von Diag­o­nal­spielerin Nao­mi Janet­zke beim Stand von 24:21 drei Satzbälle, machte den Sack allerd­ings erst beim 29:27 zu.

Ganz ähn­lich ver­lief Satz zwei: Nach Rück­stand zu Satzbe­ginn kam der TVA mit Auße­nan­greiferin Juliane Kind bess­er ins Spiel und auch die bei­den Lib­era Stephanie Hof­mann und Chris­tine Prügel agierten solide. Den­noch spiel­ten die Gast­ge­ber in vie­len Angrif­f­en zu über­hastet. Sicherung, Feld­ab­wehr und Annahme funk­tion­ierten nur sehr bed­ingt und auch im Angriff über die Mitte waren die Alt­dor­fer weit von der Form der ver­gan­genen Wochen ent­fer­nt. Beim Stande von 24:22 scheit­erte Alt­dorf am eige­nen Unver­mö­gen und gab den Satz schließlich völ­lig unnötig mit 24:26 an die nicht auf­steck­enden, aber keineswegs überzeu­gen­den Roten Raben ab.

Selbstvertrauen? Fehlanzeige!

Richtig durch hing die Mannschaft von Train­er Milan Dörn­höfer dann in den Sätzen drei und vier: Selb­stver­trauen und Siegeswillen waren kaum mehr zu erken­nen, zudem brachte eine unge­wohnt hohe Fehlerquote bei den Auf­schlä­gen die Gäste immer bess­er ins Spiel. Alt­dorfs Blockar­beit wirk­te bisweilen unko­or­diniert, leichte Fehler im Angriff­sspiel verun­sicherten die Mannschaft zunehmend. So reichte den Gästen aus Nieder­bay­ern eine durch­schnit­tliche Leis­tung, um sich die bei­den Sätze zu krallen und die Par­tie let­ztlich ver­di­ent mit 3:1 für sich zu entscheiden.

Alt­dorfs Zus­pielerin Ellen Heim­burg­er resümierte im Anschluss an die Par­tie: „Wir hat­ten heute eine fehlende Abstim­mung in der Annahme und im Angriff haben wir die entschei­den­den Bälle ein­fach nicht durchge­bracht.“ Auch Auße­nan­greiferin Juliane Kind war nach der Par­tie sichtlich bedi­ent. Sie betonte jedoch: „Ich habe mich sehr gefreut, dass wir nach der zwei­wöchi­gen Quar­an­täne noch ein­mal die Möglichkeit hat­ten, gemein­sam auf dem Feld zu ste­hen. Ich bin froh, dass die ganze Coro­na-Sache in unserem Team so glimpflich aus­ge­gan­gen ist.“ Die Hygien­e­maß­nah­men, die Team­man­agerin Annemarie Böhm zusam­men mit den Ver­ant­wortlichen vor vie­len Monat­en bere­its aus­gear­beit­et hat­te, haben Wirkung gezeigt, sodass es bei ein­er Coro­na-Infek­tion inner­halb der Mannschaft blieb.

Trotz der jüng­sten Nieder­lage rang­iert der TV Alt­dorf in der Tabelle der 2. Bun­desli­ga mit 25 Punk­ten auf Rang neun. Ob die bei­den noch ausste­hen­den Par­tien gegen Allianz MTV Stuttgart II und die TG Bad Soden noch nachge­holt wer­den kön­nen, wird sich erst im Laufe der Woche entschei­den. Der Vol­ley­ball-Ver­band wird tagen und darüber entschei­den, ob die aktuelle Spielzeit unvoll­ständig been­det wird, oder ob die noch ausste­hen­den Par­tien doch noch aus­ge­tra­gen wer­den sollen.

PV, DF